Ich suche gerade einfache und kostengünstige Messwerte zusammen, damit Sie Ihr Blutfettprofil überprüfen und optimieren können. Ein sehr kostengünstiger Messwert, der sehr häufig auch vom Hausarzt gemessen wird, nennt sich Triglyceride. Das ist sozusagen eine Speicherform von Fett im Körper. Und dieser Wert ist ein guter Risikowert für eine Koronare Herzerkrankung.

Warum ist das so? Schauen wir mal in eine Studie hinein, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Auswertung von Blutwerten von Diabetikern vom Typ-2:



Was wir hier sehen, sind sehr hohe Triglyceridwerte von über 300 mg/dl in der schlechtesten Gruppe. Aber auch die Gruppe mit den besten Werten hatte im Durchschnitt über 100 mg/dl im Blut. Meine Empfehlung: Unter 70 mg/dl und vor allem kleiner als HDL. Wie man hier sieht, hat fast die Hälfte aller untersuchten Personen einen HDL-Wert von unter 40. Je höher der Wert für Triglyceride liegt, desto höher war der Anteil an Personen, die einen sehr schlechten HDL-Wert besitzen. Was man in dieser Studie noch sehen kann: Es gibt einen ziemlich linearen Zusammenhang zwischen etwas weniger schlechten Blutwerten und dem Anteil der Menschen, die eine Beratung zum Thema Diabetes Typ-2 bekommen haben (education %).

In Summe kann man anhand dieser Studie sehr schön sehen, dass der Körper umso verzweifelter Glukose in Fett (Triglyceride) umwandelt, je schlechter er auf Insulin reagiert und umso höher in diesem Fall der durchschnittliche Blutzuckerwert (HbA1c) liegt. Dabei sind fast alle Teilnehmer mit einem BMI von 24 noch ziemlich normal bis schlank, d.h. man würde bei diesen Menschen nicht am Äußeren erkennen, dass sie Diabetes Typ-2 haben. Somit kommen die Forscher um Yan He dann auch zu dem Schluss, dass eine schlechte Regulierung des Blutzuckers einhergeht mit hohen Werten für Triglyceride.

In einer weiteren Studie von Constantine Kosmas sehen wir, dass der Quotient Triglyceride durch HDL gut mit Koronarer Herzerkrankung (KHK) korreliert. Und eine dritte Studie von Ichiro Wakabayashi benennt uns auch das Risiko, wenn Sie einen Quotienten über 3.0 bei Männern oder 2,2 bei Frauen haben. Ihr Risiko, an KHK zu erkranken, steigt um 575 Prozent bei Männern und 1876 Prozent bei Frauen. Das sind in diesem Fall durchaus ernst zu nehmende Risiken, die bei Frauen auch schon viel früher eine Rolle spielen. Da brauchen die Triglyceride nur 149 mg/dl und HDL bei 45 mg/dl liegen, schon haben Sie 149/45=3,3 und Ihr Risiko ist Faktor 18 höher.

Die gute Nachricht ist, dass man dieses Risiko mit der richtigen Ernährung sehr schnell vermeiden kann! Nach allen mir bekannten Low Carb-Ärzten ändern sich diese Blutwerte binnen weniger Wochen, wenn Sie Ihre Ernährung auf Low Carb (zur Erinnerung unter 150 Gramm Kohlenhydrate am Tag, kein Haushaltszucker) umstellen.


Quellen:

Association Between Triglyceride Level and Glycemic Control Among Insulin-Treated Patients With Type 2 Diabetes, Yan He et al., 2018, DOI: 10.1210/jc.2018-01656

The Triglyceride/High-Density Lipoprotein Cholesterol (TG/HDL-C) Ratio as a Risk Marker for Metabolic Syndrome and Cardiovascular Disease, Constantine E. Kosmas et al., 2023, DOI: 10.3390/diagnostics13050929

Comparison of discrimination for cardio- metabolic risk by different cut-off values of the ratio of triglycerides to HDL cholesterol, Ichiro Wakabayashi et al., 2019, 10.1186/s12944-019-1098-0


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”