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Rotes Fleisch wird mal wieder entlastet
Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, man würde durch den Verzehr, vor allem von rotem Fleisch, Darmkrebs bekommen. Natürlich gibt es auf diesem Gebiet der “Wissenschaft” nur epidemiologische Auswertungen, da man Menschen über viele Jahrzehnte hinweg beobachten muss. Das ist ein großes Dilemma der gesamten Forschung rund um das Thema Ernährung, denn wie wir wissen: Eine epidemiologische Auswertung darf nur einen Verdacht äußern, woraus die Presse jedoch sehr gern Fakten formuliert.
Schauen wir uns also eine in diesem Jahr veröffentlichte neue Auswertung von insgesamt 15937 Teilnehmern der NHANES-Studie an, die man über 20 Jahre hinweg beobachtet hat. In diesen 20 Jahren sind insgesamt 3843 Teilnehmer verstorben und man hat anhand der Daten aus der Befragung untersucht, ob tierisches Eiweiß wirklich “so gefährlich” ist und pflanzliches Eiweiß wirklich einen schützenden Effekt hat. Ich zeige Ihnen mal direkt die Daten:

Es zeigt sich hier ein genau umgedrehter Verdacht. Tierisches Eiweiß hat einen leicht schützenden Faktor, da das ermittelte Risiko mit 0,60 eben unter 1,0 liegt. Daher kommen auch die Forscher am Ende der Studie zu dem Schluss, dass tierisches Eiweiß einen kleinen schützenden Effekt bei Krebs hat, pflanzliches Eiweiß eher das Risiko erhöht. Wobei ich hier jetzt nicht behaupte: Pflanzliches Eiweiß verursacht Krebs. Das kann und darf man aus diesen Daten nicht ableiten, da man diesen Fund nicht auf das pflanzliche Eiweiß herunterbrechen darf. Es könnten auch die bedenklichen sogenannten pflanzlichen Öle wie Sonnenblumenöl sein, die diese Gruppe vermehrt konsumiert hat, um ein Beispiel zu nennen. Hinsichtlich dem Anteil an Rauchern und Altersgruppen werden diese Studien in der Regel korrigiert. Wenn wir nun auf die Gesamtsterblichkeit schauen:

Dann sehen wir, dass wir nichts sehen. Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen pflanzlichem und tierischem Eiweiß hinsichtlich der Gesamtsterblichkeit.
Die Studie räumt auch mit einer weiteren Behauptung auf, nämlich dass das Auslösen des Hormons Insulin-like growth factor 1, kurz IGF-1, die Entstehung von Krebs begünstigen würde und daher Fleisch “so gefährlich” sei. Nun ja, die Konzentration von IGF-1 in den Teilnehmern zeigt, dass es keinen Zusammenhang gibt:

Was nehmen wir mit?
Die Behauptung, rotes Fleisch sei ein gefährliches Lebensmittel für uns Menschen, war schon in den 60er Jahren falsch, was Forscher wie John Yudkin übrigens auch direkt angemerkt haben und dafür extrem angegriffen wurden. Und wir stellen fest, die Behauptung hinsichtlich rotem Fleisch ist nun durch mehrere Auswertungen widerlegt. Im Gegenteil, rotes Fleisch zeigt erneut, dass es sogar vor Krebs schützen könnte (siehe https://www.strunz.ch/rotes-fleisch-schuetzt-vor-krebs.html).
Quelle: Animal and plant protein usual intakes are not adversely associated with all-cause, cardiovascular disease-, or cancer-related mortality risk: an NHANES III analysis, Yanni Papanikolaou et al., 2025, DOI: 10.1139/apnm-2023-0594
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”
