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Testosteron für geistige Klarheit
Dank Professor Ben Bikman bin ich auf eine interessante Studie zum Thema Testosteron hingewiesen worden, die einen Aspekt dieses Hormons untersucht hat, den man so sicherlich nicht als erstes im Blickfeld hat, nämlich die Fähigkeit, klar zu denken. Das Team um B. Žilaitienė hat 19 Teilnehmer über zwei Jahre begleitet. Ihnen wurde über diesen Zeitraum u. a. Testosteron verabreicht. Schauen wir uns das Ergebnis an (Hinweis: kleinere Zahlen sind besser):
Nach zwei Jahren wurden eine deutliche Verbesserung der kognitiven Leistung hinsichtlich Aufmerksamkeit, visueller Wahrnehmung und eine bessere Steuerung und Regulation von Verhalten ermittelt. Hinsichtlich ihrer Emotionen und der generellen Lebensqualität haben die Teilnehmer keine signifikante Verbesserung erreicht.
Und da ich mit Ben Bikman angefangen habe, komme ich zwangsläufig auf das Thema Insulin zu sprechen. Wenn man beim Mann zu wenig Testosteron misst, dann sollte man sich erst einmal ganzheitlich fragen, woran das liegen könnte. In der aktuellen OM & Ernährung ist zu diesem Thema auch ein guter Beitrag von Dr. Löffler, den ich gern ergänzen möchte zum Thema Aromatase. Das Enzym Aromatase hat in Männern die Eigenschaft, aus Testosteron Östrogen zu machen. Und das kann dann zu höchst unerwünschten Erscheinungen insbesondere beim Mann führen, wenn Östrogen dauerhaft zu hoch ist. Doch hier sollte man nicht zu Aromatasehemmern greifen, sondern bitte Insulin messen. Ein zu hoher Insulinspiegel führt exakt zu diesem Verhalten, so wie er bei Frauen zu dem exakt umgedrehten Ablauf führt, nämlich dass Östrogen in Testosteron gewandelt wird, was sich häufig durch einen Haarausfall oder einen starken Damenbart zeigt. Auch hier ist Insulin das Hormon, welches man durch eine genetisch korrekte Ernährung in den Griff kriegen kann und sollte, da die Aromatase nicht das einzige Problem eines zu hohen Insulinspiegels ist (siehe https://www.strunz.ch/die-gefahren-von-zu-viel-insulin.html).
In allen Interventionsstudien, in denen die Teilnehmer ihre Ernährung auf Low Carb (unter 150 Gramm Kohlenhydrate) umgestellt haben, fallen die Insulinspiegel. Doch bis ein gesunder Spiegel erreicht wird, können leider viele Monate vergehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine gute Versorgung mit Cholesterin, denn der menschliche Körper baut nun einmal die Sexualhormone aus Cholesterin. Ein weiter Grund für mich, ein Leben lang bei meinen Eiern zum Frühstück zu bleiben, denn es ist höchst aufwendig für den Körper, Cholesterin selbst herzustellen.
Fassen wir zusammen: Testosteron hat, wie so viele Hormone, einen starken Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten. Und ein niedriger Spiegel ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass Ihr Körper hormonell aus der Balance gekommen ist. Hier sollte man immer auch an den Insulinspiegel denken.
Quelle: Effects of two-¬year testosterone replacement therapy on cognition, emotions and quality of life in young and middle-¬ aged hypogonadal men, B. Žilaitienė et al., 2016, DOI: 10.1111/and.12633
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”