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Sind Heilpilze wirklich wirksam?
Ich habe mir vor einigen Tagen einen interessanten Vortrag zum Thema Heilpilze angehört. Dort referierte ein Arzt über einige sehr wichtige Heilpilze, u. a. über Chaga (Inonotus obliquus), über den ich schon einmal in meinem Buch “Der Energiefix” zum Thema EBV-Reaktivierung geschrieben habe, denn der Chaga-Heilpilz hat eine angeblich bedeutsame Eigenschaft: Er soll sehr anti-oxidativ sein. Doch der kritische Wissenschaftler in mir fragt sich: Stimmt das auch? Schauen wir uns einige Veröffentlichungen zu diesem Heilpilz an:
In der Studie von Songqing Liu wurden Mäuse mit Endometritis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) untersucht. Dabei hat man drei Gruppen von Mäusen gebildet: Eine Gruppe fungierte als Kontrollgruppe ohne Behandlung, eine bekam LPS (was die Entzündungswerte verstärken sollte) und eine dritte Gruppe den Chaga-Pilz als Extrakt (LPS_IOP).
In den drei Graphen hat man die Entzündungswerte TNF-Alpha, IL-1B und IL-6 dargestellt und siehe da, die Gruppe, der man den Chaga-Extrakt gegeben hat, hatte reduzierte Werte im Vergleich zur Kontrollgruppe und erst recht im Vergleich zur Gruppe, der man LPS gegeben hat. Doch nicht nur das, es verbesserte sich auch die Gebärmutterschleimhaut und eben nicht nur die Blutwerte an sich. Zudem stellten die Forscher fest, dass sich das Mikrobiom der Mäuse verbessert hatte. Nun sind Mäuse keine Menschen, daher habe ich natürlich auch noch eine Studie an Menschen gesucht und gefunden, interessanterweise mit Menschen, die von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) betroffen sind.
Das Team um Diana Anderson hat insgesamt 40 Personen untersucht, 20 Teilnehmer ohne und 20 mit CED. Dabei hat man den Teilnehmern Blut entnommen und die isolierten Lymphozyten mit einer unterschiedlichen Höhe von Chaga-Extrakt für 30 Minuten in Kontakt gebracht, um sie anschließend 30 Minuten mit Wasserstoffperoxid zu reizen. Danach hat man die DNA der Lymphozyten auf DNA-Schaden hin untersucht, und dabei zeigt der Chaga-Pilz seine Wirkung: Er hat den oxidativen Schaden an der DNA in der Gruppe mit CED um 54,9 Prozent reduziert. In der Kontrollgruppe ohne CED immerhin noch um 34,9 Prozent.
Was nehmen wir mit?
Der Chaga-Pilz ist hoch wirksam im Bezug auf die Reduzierung des oxidativen Schadens innerhalb der Zelle. Somit wäre es auf jeden Fall ratsam, bei jeder chronischen Erkrankung den Chaga-Pilz, und sei es “nur” zur Unterstützung, einzunehmen.
Quellen:
Effect of Inonotus obliquus polysaccharide on composition of the intestinal flora in mice with acute endometritis, Songqing Liu et al., 2021, DOI: 10.1371/journal.pone.0259570
Chaga mushroom extract inhibits oxidative DNA damage in lymphocytes of patients with inflammatory bowel disease, Diana Anderson et al., 2008, DOI: 10.1002/biof.5520310306
Wild Chaga (Inonotus obliquus) modulates inflammation, neural cell survival and inhibits proliferation of cancer cells, Joseph Tai et al., 2023, DOI: 10.1016/j.prmcm.2023.100328
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”