Frauen sind kleine Männer. Das ist die Devise, nach der Ärzte Frauen häufig behandeln. Während die psychologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern oft übertrieben werden, werden die feinen (anscheinend nicht offensichtlichen) körperlichen Differenzen übersehen. Abseits der Gynäkologie gibt´s Gleichbehandlung. Das kennen wir. Das akzeptieren wir. Doch das kann ein Nachteil für uns Frauen sein. Wir bekommen nicht nur andere Krankheiten als Männer - wir reagieren sogar auch anders auf Medikamente.

Bestimmte Antiallergika, Antibiotika und sogar Mittel gegen Herzrhythmusstörungen können unser weibliches Herz so aus dem Takt bringen, dass es seinen Dienst verweigert. Das tut es auch bei Männern, aber dreimal so häufig bei uns Frauen. Unsere Herzen schlagen schneller und sind störanfälliger.

Einige Mittel führen bei Frauen zu heftigeren Nebenwirkungen, weil sie sich im Blut- Kreislauf stärker anreichern; zum Beispiel einige Betablocker.
Manche Medikamente funktionieren nicht so gut. So verhindert Aspirin bei Männern das Zusammenklumpen von Blutplättchen – und so einen Herzinfarkt - besser.
Andere Stoffe wiederum wirken nur bei Frauen: In den USA sind Medikamente gegen Reizdarm oder posttraumatische Belastungsstörung auf dem Markt, die nur für Frauen zugelassen sind.

Über die Ursachen für die Unterschiede rätseln die Wissenschaftler: Manchmal verursachen Arzneimittel bei Frauen deshalb mehr Nebenwirkungen, weil sie für 75 Kilogramm schwere Menschen standardisiert und daher für viele Frauen zu stark sind. Auch der Stoffwechsel hängt vom Geschlecht ab. »Wahrscheinlich spielen Hormone eine Rolle. Sie beeinflussen Enzyme, die an der Verstoffwechselung der Medikamente beteiligt sind. «, sagt Petra Thürmann, Direktorin des Philipp Klee-Instituts für Klinische Pharmakologie in Wuppertal.
Sie fordert von den Pharmaunternehmen mehr Forschung zu Wirkungen und Nebenwirkungen, die speziell bei Frauen auftreten. Denn bisher würden Studien noch immer zu selten unter diesem Gesichtspunkt ausgewertet.

Einverstanden. Doch weshalb warten. Täglich laufen, sich genetisch gesund ernähren und gesund Stress abbauen, dann muss man sich mit dem Thema erst gar nicht beschäftigen. Ist nur so eine Idee ...

Viel Spaß heute beim Laufen ...

Ihre Holle Bartosch