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Echtes Essen reduziert Morbus Crohn
Im Januar dieses Jahres ist eine höchst interessante Studie vom Team um Aaron Bancil zur chronischen Erkrankung Morbus Crohn herausgekommen. Die Studie wird uns in der Low Carb-Gemeinschaft ggf. weniger überraschen, wo schon recht lange bekannt ist, dass einige Emulgatoren (Lebensmittelzusatzstoffe, die zur Vermischung von zwei normalerweise nicht miteinander mischbaren Substanzen (z. B. Öl und Wasser) verwendet werden) höchst problematisch sind. Doch was hat man gemacht:
Das Team um Aaron Bancil hat untersucht, was bei 113 Freiwilligen passiert, wenn man sie acht Wochen lang keine Emulgatoren verzehren lässt, also ein kompletter Verzicht. Einer Kontrollgruppe wurden weiterhin Produkte gegeben, die gewisse Emulgatoren, wie z. B. Carboxymethylcellulose and Polysorbat-80 enthalten. Schauen wir uns das Ergebnis an:
Die Patienten, bei denen die Emulgatoren auf nahezu null reduziert wurden, hatten eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Verbesserung zu bemerken und eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Morbus Crohn in Remission gebracht werden kann. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Verminderung von Calprotectin im Stuhl (ein Hinweis auf Entzündungen im Darm) war doppelt so hoch, wenn die Freiwilligen diese Form der Ernährung wahrgenommen haben.
Die Forscher geben eingangs der Studie auch eine Erklärung: Denn man weiß inzwischen, dass diese Emulgatoren zu einer Dysbiose im Darm führen können, d.h. die falschen Bakterien vermehren sich und häufig sind es deren Stoffwechselprodukte, die dann im Darm zu Problemen führen. Zudem führen die Emulgatoren zu einer dünneren Schleimschicht im Darm, was auch höchst unerwünscht ist, denn am Ende führen beide Effekte zu einer höheren Wahrscheinlich, eine zu hohe Durchlässigkeit im Darm zu haben. Wir wissen, dass das auch durch Gluten ausgelöst werden kann. Aber wie wir an diesem Beispiel sehen, ist es eben nicht nur das Gluten selbst, welches die Darmdurchlässigkeit erhöht.
Daher kommen die Forscher am Ende der Studie auch zu dem Schluss, dass das Weglassen dieser Emulgatoren ein effektives Vorgehen ist in der Behandlung von Morbus Crohn. Ich würde durchaus einen Schritt weiter gehen und feststellen wollen, wieso man es überhaupt erst so weit kommen lassen soll, da man inzwischen sehr gut weiß, welche Probleme diese Inhaltsstoffe auslösen können. Daher bin ich auch ein ganz großer Fan von echtem Essen mit wenigen Zutaten und eben ohne Emulgatoren.
Quellen:
DOP097 Emulsifier restriction is an effective therapy for active Crohn’s disease: the ADDapt trial - a multi-centre, randomised, double-blind, placebo-controlled, re-supplementation trial in 154 patients, Aaron Bancil et al., 2025, DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjae190.0136
Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic
syndrome, B.Chassaing et al, 2015 , DOI:10.1038/nature14232
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”
