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Das Mikrobiom als Nahrungsergänzungsmittel-Verstärker
Nährstoffmängel sind weit verbreitet, weshalb die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln beliebt ist. Gleichzeitig wird immer wieder vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt, da sie angeblich wirkungslos sind, wie Studien belegen. In einigen dieser Studien werden zu geringe Dosen verwendet. Was aber oft nicht berücksichtigt wird, ist die Rolle des Mikrobioms bei der Nährstoffaufnahme. Fehlen wichtige Bakterien im Darm, ist die Nährstoffaufnahme reduziert. Da kann man noch so viel Calcium oder Zink einnehmen, nur ein Teil der Nahrungsergänzungsmittel gelangt vom Darm in den Körper.
Kurzkettige Fettsäuren erhöhen die Aufnahme von Mineralstoffen
Viele gesundheitsfördernde Darmbakterien, die besonders häufig im Darm vorkommen, wenn viele Ballaststoffe (komplex aufgebaute Kohlenhydrate) in Form von Gemüse oder saurem Obst konsumiert werden, produzieren kurzkettige Fettsäuren, allen voran Butyrat. Diese reduzieren wiederum den pH-Wert im Darm. Das saurere Milieu erhöht die Löslichkeit von Mineralstoffen, wodurch diese besser aufgenommen werden können. Außerdem dient Butyrat den Zellen der Darmwand als Nahrung. Gut genährte Darmzellen haben eine größere Oberfläche als schlecht genährte. Die vergrößerte Oberfläche enthält mehr Transporter für die wichtigen Stoffe, sodass mehr Mineralstoffe aufgenommen werden können.
Mineralstoffe werden aus Phytaten gelöst
Einige Bakterien stellen Enzyme her, die Phytate auflösen können, wodurch die Mineralstoffaufnahme steigt. Phytate sind eine natürliche Speicherform von Phosphor in Pflanzen, insbesondere in Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und Samen. Phytate können zudem Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Calcium und Magnesium fest binden, indem sie stabile, schwer lösliche Komplexe bilden. Wenn die Enzyme einiger Bakterien die Phytate auflösen, werden die gebundenen Mineralstoffe freigesetzt und ihre Aufnahme steigt.
Eine bessere Eisenaufnahme wird durch ein spezielles Lactobacillus-Bakterium erreicht
Eisen kommt in der Nahrung in zwei Formen vor: als Hämeisen, das in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist, und als Nicht-Hämeisen pflanzlichen Ursprungs. Hämeisen ist zweiwertig (Fe²⁺) und zusätzlich an einen Stoff gebunden, wie er auch in Hämoglobin vorkommt. Diese Form des Eisens wird vom Körper gut aufgenommen.
Anders sieht es bei Nicht-Hämeisen in pflanzlicher Nahrung aus. Es liegt meist als dreiwertiges Eisen (Fe³⁺) vor und muss vor der Aufnahme im Darm erst zu zweiwertigem Eisen (Fe²⁺) reduziert werden. Das Bakterium Lactobacillus fermentum fördert diese Umwandlung und kann somit zu einer besseren Eisenversorgung beitragen.
Quelle: Hadadi N, Berweiler V, Wang H, Trajkovski M. Intestinal microbiota as a route for micronutrient bioavailability. Curr Opin Endocr Metab Res. 2021;20:100285. Published 2021 Sep 4. doi:10.1016/j.coemr.2021.100285
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"