Stell dir vor, in der Küche steht ein Korb voller Gemüse direkt aus dem Garten: knackiger Salat, an dem noch ein wenig Erde klebt, und Kartoffeln, die ebenfalls voller Erde sind. Was würdest du tun? Würdest du den Salat so gründlich waschen, dass keine Erde mehr zu sehen ist? Oder würdest du die Kartoffeln schälen und blitzeblank waschen? Oder würdest du dir wünschen, dass deine Eltern das für dich erledigen? Wie wäre es, den Salt zu waschen, ohne sich um jedes bisschen Erde kümmern zu müssen? Oder die Kartoffeln mit Schale zu waschen, samt etwas Erde zu kochen und dann mit Schale und Erde zu essen? Manche runzeln bei diesem Gedanken die Stirn: Erde essen? Das klingt erst einmal komisch. Doch ein kleines bisschen Erde am Gemüse ist nicht schädlich, sondern sogar gesund.

Warum? In der Erde wimmelt es nur so von Mikroben. Das sind Bakterien, Pilze und andere winzige Lebewesen. Natürlich sind nicht alle davon für den Menschen geeignet. Einige Bodenbakterien gehören jedoch zu den sogenannten Umweltkeimen, mit denen unser Körper seit Jahrtausenden zusammenlebt. Ein bekanntes Beispiel ist ein ganz bestimmtes Bakterium. Es heißt Mycobacterium vaccae. Der Name ist schwer zu lesen und auszusprechen. Du musst ihn dir auch nicht merken. Dieses Bodenbakterium gilt als „freundlich“: Es stärkt das Immunsystem, sodass du dich nicht mehr so schnell erkältest oder mit anderen Erkrankungen wie Durchfall ansteckst. Deshalb sagen Forscher, dass Kinder, die draußen spielen, Tiere anfassen oder ab und zu Erde essen, seltener von Allergien betroffen sind. Außerdem macht dieses Bakterium ein klein wenig fröhlicher, weil es im Darm die Bildung des Glückshormons Serotonin bewirkt. Wenn man mehr davon im Körper hat, ist man einfach etwas glücklicher.


Das Bild zeigt eine Illustration mit einem Kind, welches an einer Karotte knabbert


Wenn du die Möglichkeit hast, einfach einmal eine Möhre aus der Erde zu ziehen, den gröbsten Dreck mit der Hand abzuwischen oder an der Hose abzureiben und dann direkt in die Möhre zu beißen, ohne sie vorher geschält zu haben, dann ist das ein echtes Naturerlebnis! Du schmeckst Sonne, Regen und den Boden, aus dem die Pflanze gewachsen ist. Du spürst: Essen kommt nicht aus der Plastiktüte, sondern aus der Erde.

Kurzum: Ein kleines bisschen Erde ist kein Dreck, sondern ein Stück Natur, das unserem Körper sogar guttut.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"


Das Bild zeigt ein Porträt der News-Autorin Dr. Kristina Jacoby.