Wussten Sie schon, dass ihr Hintern auch Amnesie bekommen kann? Das heißt dann Gluteale Amnesie. Verständlich ausgedrückt bedeutet das nichts anderes als „Toter Arsch“. Damit sind Ihre Muskeln gemeint. Ihre Glutealmuskeln, die durch stundenlanges Sitzen und Inaktivierung schlichtweg ihre Funktion vergessen und folgerichtig verkümmern.

Diese Muskelgruppe bildet mit dem M. gluteus maximus, -medius und -minimus einen muskulären Sicherheitsapparat am Übergang von der oberen zur unteren Körperhälfte. Die Muskeln verlaufen vom Beckenknochen und dem Kreuzbein seitlich-abwärts über das Gesäß bis zum Oberschenkelknochen. Funktional sind diese Muskeln über Faszienketten mit der Rücken- und Beinmuskulatur und sogar dem Fußgewölbe verbunden. Das macht sie so essenziell für eine flüssige, schmerzfreie Kraftübertragung auf die untere Körperhälfte, für Beckenstabilität, Gangsymmetrie und der Entlastung des Rückens.

Sind diese Muskeln verkümmert, muss der restliche funktionelle Apparat unseres Bewegungssystem die Funktionen ersetzen. Das spüren Sie typischerweise als Schmerzen im Steiß, unteren Rücken und in den Knien. Drei Muskel(-Gruppen) leisten dabei die meiste Arbeit: der Hüftbeuger M. iliopsoas und die ischiocrurale Muskulatur, auch bekannt als Hamstrings, mit ihrer Funktion als Hüftstrecker. Nicht zu vernachlässigen ist der M. piriformis, welcher tief im Gesäß verlaufend unser Kreuzbein stabilisiert und anatomisch eng mit dem N. ischiadicus („dem Ischias“) verbunden ist.

An diesem Punkt kreuzen sich unsere Wege: Sowohl Menschen, die ihren Körper dauerhaft überbeanspruchen, als auch jene, die ihn vernachlässigen, haben eines gemeinsam – bestimmte Muskelgruppen müssen die daraus entstehende Erschöpfung oder Funktionseinschränkung kompensieren. Tasten Sie sich doch mal an den eigenen Hintern. Und? Hat er Amnesie? Oder gehören Sie zu denen, die durch ein zu viel an den beschriebenen Schmerzen leiden? Sie alle lade ich dazu ein, meine nächsten News zu Alltagsübungen gegen die plagenden Rückenschmerzen zu lesen. Bis dahin - bleiben Sie besser in Bewegung.



Über den Autor:


“Justus Mörstedt widmete sich bis zu seinem 14. Lebensjahr in seiner Freizeit dem Triathlon, bevor er sich endgültig auf sein Lieblingselement, das Wasser, fokussierte und Finswimmer wurde. Seit 2019 ist er Sportsoldat und studiert und trainiert im Leistungszentrum Leipzig.

Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Hier lebe ich meinen Traum: Leistungssport und Medizinstudium. Mich fasziniert es, das neu Erlernte im Sportleralltag in die Praxis umzusetzen und somit den oft trockenen Inhalten ein wenig Leben einzuhauchen.“

Diese Kombination macht sich bezahlt: im Juli 2024 wurde er zweifach Weltmeister. Über 200 m Streckentauchen hält er den Weltrekord. Falls Sie neugierig geworden sind, was Finswimming ist, sehen Sie sich in den News um, oder werfen eine beliebige Suchmaschine an!

Forever young wurde ihm mit seinem Einstieg in den Profisport sozusagen „in die Wiege gelegt“. Sein Trainer sagte immer: „Wer hier mitmachen will, muss mindestens ein Strunz-Buch gelesen haben.“ Zu Wettkämpfen verteilte er den Sportlern immer Vitamineral 32. Mit den Jahren in Leipzig hat sich in seinem 23 Jahre jungem Kopf so einiges zusammengesammelt, was er gerne mit Sportlerkollegen unter anderem hier in den News teilt. Dabei unterstützen wir als forever young ihn als Sponsor."