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Kinder bekommen Herzfehlbildungen auch durch Umwelteinflüsse
In Industrieländern sind 90 % der kindlichen Herzerkrankungen angeboren. Doch nicht jeder dieser Fälle ist der Ursprung von vererbbaren Erkrankungen und Chromosomenabweichungen. Seit den 2000ern wissen wir, dass angeborene Herzfehler zu 30% durch Umwelteinflüsse in oder vor der Schwangerschaft bedingt sind. (1)
Die erste maßgebliche Arbeit dazu wurde von Wissenschaftlern der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, USA, bereits im Jahr 1998 veröffentlicht. Die Ergebnisse sind alarmierend. So wurde beispielsweise väterlicher Marihuana-Konsum vor der Konzeption mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlbildung der großen Blutgefäße (TGA) in Verbindung gebracht. Doch natürlich sind Frauen viel gefährdeter als Männer, wenn es um das Risiko von Umweltexpositionen und deren Auswirkungen auf das ungeborene Kind geht. Das spiegelt sich auch in der Studie aus Baltimore wieder. Der Kontakt mit Lösungsmitteln, Pestiziden, Haarfärbemittel und auch Wandfarbe wurde als risikoreich im Hinblick auf Herzfehlbildungen eingeschätzt. Auch Harnwegsinfektionen während der Schwangerschaft gehen mit einem erhöhten Risiko einher.
Neben Klassikern wie Alkohol- und Nikotinkonsum gelten auch die Häufigkeit von Atemwegsinfektionen, ein Schwangerschaftsdiabetes sowie die Einnahme von Vitamin A oder Ibuprofen in der Schwangerschaft als Ansatzpunkte zur Vermeidung von Fehlbildungen. (2) (Natürlich verbleiben noch zahlreiche weitere Medikamente, die eine schädliche Rolle in der Schwangerschaft spielen.)
Die gute Nachricht dabei ist: Prävention ist möglich! Neben dem Verzicht auf die alt- und neubekannten Noxen liegt die Chance ebenso im aktiven Schutz: Eine gute Einstellung von Vorerkrankungen und die gezielte Einnahme von Folsäure und Multivitaminen bieten einen guten Schutz für das kindliche Herz. (2) Indirekt spielt hier natürlich auch der Lebensstil eine Rolle: Stressbewältigung, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung halten den Stoffwechsel im Gleichgewicht – und schaffen damit die Voraussetzung für einen gesunden Körper und Geist.
Und zum Schluss noch eine beruhigende Fußnote für die Früh-Morgens-Espresso-Läufer unter uns: Für Koffein in normalen Genussmengen wurde in den Studien kein belastbarer Effekt auf Herzfehlbildungen nachgewiesen.
(1) Wilson PD, Loffredo CA, Correa-Villaseñor A, Ferencz C. Attributable fraction for cardiac malformations. Am J Epidemiol. 1998 Sep 1;148(5):414-23. doi: 10.1093/oxfordjournals.aje.a009666. PMID: 9737553.
(2) Jenkins KJ, Correa A, Feinstein JA, Botto L, Britt AE, Daniels SR, Elixson M, Warnes CA, Webb CL; American Heart Association Council on Cardiovascular Disease in the Young. Noninherited risk factors and congenital cardiovascular defects: current knowledge: a scientific statement from the American Heart Association Council on Cardiovascular Disease in the Young: endorsed by the American Academy of Pediatrics. Circulation. 2007 Jun 12;115(23):2995-3014. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.106.183216. Epub 2007 May 22. PMID: 17519397.
Über den Autor:
“Justus Mörstedt widmete sich bis zu seinem 14. Lebensjahr in seiner Freizeit dem Triathlon, bevor er sich endgültig auf sein Lieblingselement, das Wasser, fokussierte und Finswimmer wurde. Seit 2019 ist er Sportsoldat und studiert und trainiert im Leistungszentrum Leipzig.
Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Hier lebe ich meinen Traum: Leistungssport und Medizinstudium. Mich fasziniert es, das neu Erlernte im Sportleralltag in die Praxis umzusetzen und somit den oft trockenen Inhalten ein wenig Leben einzuhauchen.“
Diese Kombination macht sich bezahlt: im Juli 2024 wurde er zweifach Weltmeister. Über 200 m Streckentauchen hält er den Weltrekord. Falls Sie neugierig geworden sind, was Finswimming ist, sehen Sie sich in den News um, oder werfen eine beliebige Suchmaschine an!
Forever young wurde ihm mit seinem Einstieg in den Profisport sozusagen „in die Wiege gelegt“. Sein Trainer sagte immer: „Wer hier mitmachen will, muss mindestens ein Strunz-Buch gelesen haben.“ Zu Wettkämpfen verteilte er den Sportlern immer Vitamineral 32. Mit den Jahren in Leipzig hat sich in seinem 23 Jahre jungem Kopf so einiges zusammengesammelt, was er gerne mit Sportlerkollegen unter anderem hier in den News teilt. Dabei unterstützen wir als forever young ihn als Sponsor."