Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Jod gegen Krebs - Die spannende Rolle von 6-Iodolacton
Im Oktober ist wieder Brustkrebsmonat. Er erinnert uns jedes Jahr eindrücklich daran, dass Brustkrebs nach wie vor mehr Frauen betrifft – und dass die Sterblichkeit leider weiterhin hoch bleibt. Die harten Fakten:
- In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen neu an Brustkrebs.
- Rund 18.500 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Erkrankung
Nur wenige Frauen wissen, dass eine gute Jodversorgung eine wichtige zusätzliche Chance im Kampf gegen Brustkrebs bietet. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr habe ich deshalb ein Infoblatt erstellt, das die wichtigsten Fakten kompakt zusammenfasst.
Das Dokument habe ich unter dieser News verlinkt – so können Sie es ganz unkompliziert an Betroffene und Interessierte weiterleiten. Denn: Je mehr Frauen (und auch Männer) informiert sind, desto besser!
Warum Jod? Jod kann im Körper eine Substanz entstehen lassen, die Krebszellen schädigen könnte. Diese Substanz heißt 6-Iodolacton.
6-Iodolacton ist ein Verbindungsprodukt aus Jod und einer Fettsäure. Die Fettsäure heißt Arachidonsäure, eine ungesättigte Omega-6-Fettsäure und ist ein natürlicher Bestandteil unserer Zellwände. Bestimmte Tumorzellen, insbesondere Brust- aber auch Prostatakrebszellen, enthalten davon besonders viel. Wenn Jod in diese Zellen gelangt, verbindet es sich mit Arachidonsäure – dabei entsteht 6-Iodolacton.
6-Iodolacton wird also direkt im Körper gebildet, vorwiegend dort, wo viel Arachidonsäure vorhanden ist – also im Tumorgewebe.
Eine Reihe von Studien haben gezeigt, dass diese Substanz erstaunliche Effekte auf Krebszellen hat:
- Wachstum bremsen: Krebszellen teilen sich langsamer.
- Selbstzerstörung (Apoptose) auslösen: 6-Iodolacton schaltet das „Selbstmordprogramm“ kranker Zellen wieder an, das bei Tumoren oft ausgeschaltet ist.
- Metastasen verhindern: Die Wanderlust von Krebszellen wird gestoppt, sie breiten sich weniger aus.
Normale Zellen reagieren deutlich weniger empfindlich auf 6-Iodolacton. Das macht die Substanz besonders spannend, weil sie gezielt gegen Krebs wirkt, ohne gesundes Gewebe stark zu belasten.
Damit 6-Iodolacton funktioniert, braucht es einen „Schalter“ im Zellkern, den PPAR-γ-Rezeptor.
- Dieser steuert Gene für Zellwachstum und Zelltod.
- 6-Iodolacton aktiviert diesen Schalter und zwingt Krebszellen in den Selbstzerstörungsmodus.
Man kann sich das Molekül wie einen Sicherheitsknopf vorstellen, den Krebszellen vergessen haben – und 6-Iodolacton drückt ihn wieder.
Die Forschung steckt zwar noch in den Anfängen, aber es gibt eine Menge spannender Hinweise:
- Brustkrebs: Hier ist der Effekt am besten untersucht. Eine entsprechend hohe Jodgabe führt zur Bildung von 6-Iodolacton und verkleinert in Tierversuchen Tumoren.
- Prostatakrebs und Darmkrebs: Auch hier zeigen Labortests positive Ergebnisse.
Bisher gibt es keine großen Studien am Menschen. Noch handelt es sich um Grundlagenforschung. Aber: Professor Roland Gärtner, LMU München, nahm die bisherigen Studien ernst und begann von schon vor vielen Jahren seine Brustkrebs-Patientinnen mit stark jodhaltigen Braunalgen zu behandeln und sah Tumore innerhalb kurzer Zeit schrumpfen (siehe Artikel in der Ärztezeitung, unten verlinkt). Nicht immer braucht es neue Studien – manchmal genügt es, einfach ins Tun zu kommen.
Fakt ist, dass Jod nicht nur für die Schilddrüse wichtig ist. Über das Molekül 6-Iodolacton zeigt es auch krebshemmende Eigenschaften: Es bremst das Wachstum, aktiviert den Zelltod und hemmt die Ausbreitung von Tumorzellen.
Mein Herzenswunsch ist es, dass alle Frauen über diese Informationen verfügen.
Leider begegnen mir die allermeisten Gynäkologen, denen ich davon erzähle, eher mit einem Schmunzeln als mit echtem Interesse.
Quellen und weitere Informationen:
https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Jod_und_Brustkrebs.pdf
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Jod-gegen-Brustkrebs-274063.html?searchtoken=8%2boQSvno5SCBJwUSsVZBziXNfQ8%3d&starthit=1
Nava-Villalba M, Nuñez-Anita RE, Bontempo A, Aceves C. Activation of peroxisome proliferator-activated receptor gamma is crucial for antitumoral effects of 6-iodolactone. Mol Cancer. 2015 Sep 17;14:168. doi: 10.1186/s12943-015-0436-8. PMID: 26376791; PMCID: PMC4573306.
Aceves C, García-Solís P, Arroyo-Helguera O, Vega-Riveroll L, Delgado G, Anguiano B. Antineoplastic effect of iodine in mammary cancer: participation of 6-iodolactone (6-IL) and peroxisome proliferator-activated receptors (PPAR). Mol Cancer. 2009 Jun 6;8:33. doi: 10.1186/1476-4598-8-33. PMID: 19500378; PMCID: PMC2703618.
Nava-Villalba M, Aceves C. 6-iodolactone, key mediator of antitumoral properties of iodine. Prostaglandins Other Lipid Mediat. 2014 Aug;112:27-33. doi: 10.1016/j.prostaglandins.2014.07.001. Epub 2014 Jul 10. PMID: 25018052.
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.