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Ich hab die Blase voll
Es gibt Dinge im Leben, die kommen mit dem Alter fast so sicher wie graue Haare oder eine Lesebrille: nächtliche Ausflüge ins Badezimmer wegen einer vollen Blase. Dieses Phänomen heißt NYKTURIE, klingt nach einer griechischen Urlaubsinsel, ist aber nichts anderes als der Fachbegriff für „nächtliches Wasserlassen”.
Doch warum muss man jenseits der Fünfzig nachts öfter auf´s Töpfchen? Wieder einmal spielt hier ein Hormon eine entscheidende Rolle: ADH. Drei Buchstaben mit großer Wirkung: Antidiuretisches Hormon (ADH), auch Vasopressin genannt.
Gebildet wird es im Hypothalamus und dann von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet. Es bestimmt, wieviel Wasser im Körper verbleibt und wie stark der Urin konzentriert wird.
Zur Erinnerung: Unsere Nieren leisten täglich Schwerstarbeit.
Sie filtrieren unser Blut ca. 60 mal am Tag durch, d.h. wir “waschen” die unglaubliche Menge von 150-180 Litern (!!!) Primärharn.
Mithilfe des ADH wird das meiste davon im Laufe eines Tages wieder rückresorbiert. Am Ende landen nur etwa 1,5 bis 2 Liter als “Endharn” in der Toilette.
Evolutionsbiologisch war ADH eine großartige Erfindung.
Unsere Vorfahren konnten so auch in trockenen Zeiten überleben, weil weniger wertvolle Flüssigkeit verloren ging.
ADH sorgt auch dafür, dass die Nieren nachts weniger Harn produzieren, und wir in Ruhe durchschlafen können. Ein cleverer Trick der Natur, der wunderbar funktioniert, solange wir jung sind.
Denn wie so viele Hormondrüsen wird auch die Hypophyse im Alter unproduktiver: Die ADH-Produktion sinkt mit den Jahren, die Nieren arbeiten auch nachts munter weiter, und die Blase meldet sich wie tagsüber zum Dienst. Ein Phänomen übrigens, das Männer und Frauen gleichermaßen kennen.
Natürlich gibt es auch noch andere Ursachen für den nächtlichen Harndrang. Besonders bei Männern kann eine Prostatavergrößerung der Grund sein.
Sie engt die Harnröhre ein, so dass die Blase nicht richtig leer wird und sich schneller wieder füllt. Zum Glück ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH) durch den Urologen leicht festzustellen.
Bei Frauen wiederum kann eine Gebärmuttersenkung auf die Blase drücken und so für nächtlichen Harndrang sorgen. Auch das lässt sich gynäkologisch gut diagnostizieren.
Ob fehlendes ADH, vergrößerte Prostata oder Gebärmuttersenkung:
Wenn die Blase voll ist, meldet sie sich zuverlässig wie ein Wecker, auch mitten in der Nacht. Wohl dem, der einfach aufstehen, Wasser lassen, zurück ins Bett gehen und wieder einschlafen kann.
Vielen gelingt das nicht, weshalb Nykturie eine recht störende Sache sein kann.
Da hilft es nur, am Abend grössere Trinkmengen zu vermeiden, und auf harntreibende Stoffe wie Alkohol und koffeinhaltige Getränke zu verzichten.
Abends vor dem Zubettgehen empfiehlt sich eine “Doppelentleerung”, d.h. Wasser lassen, kurz warten und dann ein zweites Mal ablaufen lassen. Sie werden staunen: 50 ml zusätzlich werden Sie ganz sicher auf diese Weise los. Und einfach nicht ärgern, und es positiv sehen: Wer nachts öfter raus muss, hat morgens schon seine ersten Schritte auf dem Schrittzähler gesammelt.
Wer übrigens noch mehr über den Einfluss der Hormone auf den menschlichen Alltag lernen möchte, den erwarten beim “forever young Seminar” am 2. bis 5. Oktober am Timmendorfer Strand interessante Informationen.
Über die Autorin:
"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:
„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“