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Ein Trampelpfad durch den Vitamin D Dschungel – Teil 2: Calcidiol und Calcitriol
In den letzten „News“ https://www.strunz.ch/ein-trampelpfad-durch-den-vitamin-d-dschungel-teil-1.html haben wir davon gesprochen, dass es nicht DAS Vitamin D gibt, sondern drei verschiedene Formen: Cholecalciferol, Calcidiol und Calcitriol.
Cholecalciferol ist das Molekül, welches wir über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. Diese inaktive Vitamin D Form wird in der Leber unter Mithilfe eines Enzyms namens CYP2R1 zu Calcidiol umgewandelt.
Ob ihre Leber diesen Job gut oder weniger gut macht, ist individuell verschieden und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Es gibt auch Mutationen des umwandelnden Enzyms. Solche Menschen haben dann z.B. eine seltene vererbbare Form der Rachitis.
Aber wie kommt das Cholecalciferol denn überhaupt in die Leber?
Da es als fettlösliches Molekül nicht in größerer Menge in unserem Blut herumschwimmen kann, benutzt es quasi eine Fähre.
Dieser „Fährkahn“ ist das Vitamin D bindende Protein (kurz: VDBP).
In der Leber entstehendes Calcidiol nutzt ebenfalls das VDBP als Shuttle für seine Weiterreise in die Niere.
Wenn wir bei der Vitamin D-Kontrolle im Blut das 25-OH-Vitamin D messen, dann messen wir das an Calcidiol auf der Fähre und zusätzlich auch noch das, was frei herumschwirrt (Gesamt-25-OH-Vit D) [idealer Zielwert:50-70 ng/ml].
Wer sich ein besseres Bild über seine individuelle Versorgungslage machen möchte, kann daher auch das freie 25-OH-Vit D und das Vitamin D bindende Protein einmal mitbestimmen lassen.
Das auf der „Protein-Fähre“ zirkulierende Calcidiol fungiert als ein Vitamin D Speicher. Gebunden kann es in den Körperzellen nicht in das so genannte „aktive“ Vitamin D, das Calcitriol, verwandelt werden, da die große Fähre nicht durch die Zellmembran hindurch kommt. Insofern hat das Vitamin D bindende Protein auch eine wichtige Aufgabe bei der Regulation der Calcitriolbildung.
In der Niere erfolgt die Umwandlung von 25-Hydroxy-Vitamin D (Calcidiol) zu 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (Calcitriol) mithilfe des Enzyms 1-alpha- Hydroxylase.
Calcitriol ist eine mächtige Substanz mit Wirkung auf beinahe jedes Organ.
Ein idealer Zielwert im Blut liegt bei 30-40 pg/ml. Zuviel davon, kann jedoch Probleme machen, mit denen wir uns jedoch erst in den nächsten „News“ beschäftigen werden.
Vitamin D Stoffwechsel Teil 2: Calcidiol und Calcitriol

Über die Autorin:
"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:
„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“
