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Die mediterrane Ernährung scheint bei Depressionen zu helfen
In einem sehr schönen Urlaubsgebiet, der Toskana, wurden 1362 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 68 Jahren über neun Jahre hinweg begleitet und dabei vier Mal nach ihrem Essverhalten befragt. Zudem haben sie einen standardisierten Test basierend auf dem Centre for Epidemiologic Studies Depression (CES-D) hinsichtlich ihrer Depressionen durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass diejenigen, die sich weitestgehend mediterran ernährten, konkret die Olivenöl, Gemüse, Früchte, Fisch, Eier und moderat Wein und rotes Fleisch verzehrten, aber eben auch Getreide (wobei man in Italien durchaus noch kleine Bäckereien findet, die Sauerteigbrot zubereiten) zu sich nahmen, signifikant weniger depressiv waren im Vergleich zu Gruppen, die diese Produkte zu einem geringeren Anteil verzehrten.
In den Auswertungen wurde zudem ermittelt, dass ein wichtiger Faktor die Abdeckung an Spurenelementen war. Ein zweiter wichtiger Faktor war die Aufnahme von EPA und DHA, d. h. den Omega-3-Fetten, von denen wir wissen, dass sie entzündungshemmend sind. Ein weiterer Faktor war die Aufnahme von Folat und letzten Endes noch Magnesium.
Das klingt bis hierhin alles ziemlich logisch bezogen auf die Biochemie, aber mir fällt eine Zeile aus den Daten der Studie auf, nämlich:
Der aktuelle Familienstand. Und wir sehen die Gruppe der Menschen mit einer höheren Neigung zu Depressionen ganz rechts. Was hier ins Auge fällt: In dieser Gruppe haben ca. doppelt so viele Menschen ihren Ehepartner verloren. Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein großer Stressmoment im Leben, der weit über die Biochemie hinaus geht und ganz sicher auch eine Rolle im Zusammenhang mit dem gefundenen Ergebnis steht. So zeigt sich in der Studie von Bradley Layton, dass der wichtigste Parameter in Sachen Langlebigkeit die sozialen Kontakte sind. Was auch mit dem Verlust des Ehepartners verbunden sein könnte, ist der nächste Fund aus der Toskana-Studie:
Man sieht, dass die Gruppe mit Depressionen (wieder der rechte Wert) sich im Vergleich zu der Gruppe ohne Depressionen (mittlerer Wert) deutlich weniger bewegt. Dank Dr. Strunz (siehe https://www.strunz.ch/oeffnen-sie-ihr-glueckskaestchen.html) wissen wir, dass wir durch moderate Bewegung einiges dafür tun können, zufriedener bzw. glücklicher zu sein.
Was nehmen wir mit? Einerseits ist es nicht nur das Essen, welches unsere Gesundheit beeinflusst, sondern auch die sozialen Kontakte im Leben und genug Bewegung. Aber die gute Nachricht ist für Betroffene: An allem kann man selbst etwas ändern. Wir können uns jeden Tag gesund ernähren, wenn wir das wollen. Und bei der mediterranen Ernährung kommt noch hinzu: Die Rezepte schmecken in der Regel auch ziemlich lecker.
Quellen:
The association between dietary patterns derived by reduced rank regression and depressive symptoms over time: the Invecchiare in Chianti (InCHIANTI) study, Mary Nicolaou et al., 2016, DOI: 10.1017/S0007114516001318
Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review, J. Bradley Layton et al., 2010, DOI: 10.1371/journal.pmed.1000316
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”