Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Demenz alias Diabetes Typ-3
In der Low Carb-Gemeinschaft wird schon lange vom Diabetes Typ-3 gesprochen, wenn über Demenz und Alzheimer diskutiert wird. Paul Mason hat in einer Vortragsserie eindrucksvoll demonstriert, wie wenig Glukose ein insulinresistentes Gehirn nur noch aufnehmen kann. Ben Bikman hat uns zudem erklärt, wie wichtig Insulin beim Verstehen von Demenz und Alzheimer ist. In der Studie von Ronald C. Petersen wurde dieser Effekt mit einfacheren Mitteln gefunden.
Das Team um Ronald Petersen hat 937 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 79,5 Jahren für 3,7 Jahre begleitet. Alle Teilnehmer hatten zu Beginn der Studie keine Diagnose hinsichtlich Demenz oder LKB (Leichte kognitive Beeinträchtigung). In diesen 3,7 Jahren wurden 200 Fälle von Demenz oder LKB festgestellt. Durch die Betrachtung der Teilnehmer hinsichtlich ihrer Ernährung hat man sie in Gruppen eingeteilt. Das Kriterium war die Menge der verzehrten Kohlenhydrate. Eine echte Low Carb-Gruppe war natürlich nicht dabei, da es hier eben auch nur eine Auswertung und keine Intervention war, die durchgeführt wurde. Doch wir sehen ganz klar den Trend, den wir durch Paul Mason und Ben Bikman auch biochemisch begründen können.
In diesem Tabellenausschnitt sehen wir das Risiko, welches die Gruppe mit dem höchsten Anteil an Kohlenhydraten gegenüber der Gruppe mit dem niedrigsten Anteil hat. Demnach hat die Gruppe, die sich brav nach den Vorgaben der DGE ernährt mit über 58 Prozent Kohlenhydraten, ein 89 Prozent höheres Risiko, Demenz oder LKB zu entwickeln. Schauen wir nun auf das „böse“ Fett:
Hier sehen wir, dass die Teilnehmer, die am wenigstens Fett gegessen haben, das höchste Risiko hatten, Demenz oder LKB zu entwickeln. Auch hier ist das Risiko fast doppelt so hoch verglichen mit den Gruppen, die einen hohen Anteil an Fett zu sich nahmen. Und auch beim Eiweiß sehen wir, dass die beiden Forscher Raubenheimer und Simpson (https://www.strunz.ch/eat-like-the-animals.html) wunderbar bestätigt werden. Sie haben uns bereits vor Jahren erklärt, dass wir Menschen ein Eiweißziel haben, auf das wir täglich abzielen und dieses liegt bei 15-20 Prozent:
Schaut man in die Studie, dann sieht man, dass mit dem Verzehr von 16 bis 20 Prozent Eiweiß wieder ein ca. 50 Prozent niedrigeres Risiko einherging, Demenz oder LKB zu entwickeln.
Was man natürlich hier anmerken muss: Eine echte Low Carb-Gruppe ist erwartungsgemäß nicht mit dabei. Ich bin jedoch recht sicher, dass die Datenlage wesentlich deutlich wäre, hätte man eine solche Gruppe ausmachen können. Aber man wollte eine Gleichverteilung der Teilnehmer auf die jeweiligen Gruppen erreichen. Daher werden die wenigen Low Carbler in die Gruppe reingefallen sein, die unter 43 Prozent Kohlenhydrate zu sich nahmen.
Kurz zusammengefasst: Bereits mit einem moderatem Kohlenhydratkonsum (ca. 200 Gramm am Tag) reduzieren Sie Ihr Risiko um ca. die Hälfte, Demenz oder eine LKB zu entwickeln.
Quelle: Relative Intake of Macronutrients Impacts Risk of Mild Cognitive Impairment or dementia, Ronald C. Petersen et al., 2012, DOI: 10.3233/JAD-2012-120862
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”