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Achtsamkeitsmeditation – eine von unzähligen Meditationsmöglichkeiten
Achtsamkeitsmeditationen sind darauf ausgerichtet, Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder auf sie zu reagieren.
Beim Meditieren drängen sich besonders bei Anfängern viele Gefühle und Gedanken ins Gehirn. Beispielsweise können intensive Gedanken und Gefühle zu einem früheren Konflikt oder einer früheren Meinungsverschiedenheit auftreten. Vielleicht hat man auch plötzlich eine Idee, wie man der anderen Person seinen Standpunkt besser verdeutlichen kann. Man springt dann aber nicht direkt auf und greift zum Telefon oder schreibt eine E-Mail, sondern bleibt sitzen und beobachtet. Man konzentriert sich darauf, wie man sich im Hinblick auf den Konflikt oder die Meinungsverschiedenheit fühlt. Wenn man beispielsweise ärgerlich ist oder sich missverstanden oder nicht respektiert fühlt, nimmt man diese Gefühle wahr, ohne sie weghaben zu wollen oder zu bewerten.
Nach einiger Zeit tauchen häufig Gedanken an etwas anderes auf, beispielsweise an einen bevorstehenden Urlaub oder ein tolles Event. Auch hier kann man die damit verbundenen Gefühle beobachten, ohne sie zu bewerten.
Was bringt das Beobachten, aber nicht Bewerten von Gefühlen und Gedanken?
Diese Art der Achtsamkeitspraxis schafft mentalen Raum zwischen Reizen und Reaktionen. Zunächst nur während der Meditation, später auch im Alltag. Kommt es zu einer Meinungsverschiedenheit, kontert man nicht mehr automatisch. Stattdessen kann man seine Gefühle zunächst wahrnehmen, ohne reagieren zu müssen. Das ermöglicht es, in Ruhe und überlegt zu handeln. Das verbessert das Miteinander erheblich. Es kann auch Stress reduzieren. Viele Menschen reagieren auf Termindruck, Vorträge oder dem Kontakt mit Kunden oder Mitarbeitern mit Angst. Wenn man durch Achtsamkeitsmeditation darin geschult ist, Ängste wahrzunehmen, aber nicht aus der Angst heraus zu reagieren, nehmen Ängste und somit auch Stress ab. Durch diese Distanzierung verringert sich die Identifikation mit negativen Denkmustern.
Durch die Kultivierung einer Beobachterperspektive verändert Achtsamkeitsmeditation die Beziehung zu mentalen Inhalten. Dieser Wandel – von der Verstrickung zum Beobachten – fördert die psychologische Flexibilität, die den Grundstein für emotionales Wohlbefinden bildet. Wie die Forschung bestätigt, „erleichtert Nichtreaktivität das Loslösen von emotional getriebenen, aber nicht sinnvollen Reaktionen und das Finden neuer Lösungen“, was zu nachhaltigen Vorteilen für die psychische Gesundheit führt.
Qzuelle: Zou Y, Li P, Hofmann SG, Liu X. The Mediating Role of Non-reactivity to Mindfulness Training and Cognitive Flexibility: A Randomized Controlled Trial. Front Psychol. 2020;11:1053. Published 2020 Jun 26. doi:10.3389/fpsyg.2020.01053
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"