Einem lieben Leser verdanke ich den Hinweis auf eine neue Studie, die immerhin im sehr angesehenen Magazin Nature veröffentlicht wurde. Was haben die Forscher um Jan-Wilhelm Kornfeld herausgefunden? Sie haben wohl den „Schalter“ gefunden, der in Mäusen, aber auch in uns Menschen, braunes Fett deaktiviert. Warum ist das spannend? Nun, braunes Fett hat den Namen, da diese Fettzellen in der Lage sind, mittels Mitochondrien Energie herzustellen. Es sind somit keine reinen Speicherzellen, wie weiße Fettzellen, sondern aktive Fettzellen, die Wärme herstellen können. Dieser spezifische Schalter hat den Namen AC3-AT. AC3-AT macht aus braunen aktiven Fettzellen weiße Fettspeicherzellen.

Wie haben die Forscher das herausgefunden?

Nun, sie haben zwei verschiedene Gruppen von Mäuse 15 Wochen lang so gefüttert, dass sie fett werden müssen. Dazu braucht man den Mäusen lediglich ständig Futter anzubieten, denn Mäuse tendieren dazu, sich zu überfressen. Doch in diesem Fall war das exakt das Ziel. Man hatte jedoch bei dem Versuchsaufbau einer Gruppe von Mäusen das AC3-AT-Protein sozusagen entfernt. Diese Gruppe konnte das Eiweiß nicht herstellen und somit konnten diese Mäuse ihre braunen Fettzellen nicht deaktivieren. Nach diesen 15 Wochen hat man festgestellt, dass die Mäuse ohne AC3-AT weniger fett geworden waren, eben weil das braune Fettgewebe ständig Energie in Wärme umwandelt.

So weit, so gut und natürlich ist es klar, wo dieser Weg hingehen soll: Hin zu einem Medikament, so dass wir Menschen auch einfach mehr Energie verbrennen, da unsere Gesellschaft in den letzten 60 Jahren leider immer dicker wird. Daher wäre das an sich eine gute Idee, wenn die Lösung nicht seit Jahren auf dem Tisch läge:

Wie wäre es, wenn wir unseren lieben Mitmenschen erklären, wie man sich korrekt ernährt?

Ben Bikman, Sie erinnern sich, mein Dozent für Zell-Biologie in den USA, hat schon vor vielen Jahren erklärt, dass eine Ernährung auf der Basis von Low-Carb zur Bildung von braunem Fett führt, wie in der Studie von Richard Veech dargestellt. Neben dem komplett ganzheitlichen Ansatz einer genetisch korrekten Ernährung, d. h. dass wir uns über unsere Ernährung mit allen essenziellen Vitalstoffen versorgen und einen großen Bogen um stark verarbeitete Produkte machen, steigt eben mit der korrekten Ernährung auch automatisch der Anteil an braunem Fett. So einfach kann das sein, ganz ohne Patent, wenn die Gesellschaft für Ernährung, die genau dafür vorgesehen ist, einmal ehrlich den Mitmenschen erklären würde, wie sie zu essen haben. Denn am Ende des Tages bleibt immer die Frage: Was „schaltet“ AC3-AT noch im Körper eines Menschen? Ist diese beobachtete Wirkung wirklich die einzige?

Quellen:
Cold-induced expression of a truncated adenylyl cyclase 3 acts as rheostat to brown fat function, Jan-Wilhelm Kornfeld et al., 2024, DOI: 10.1038/s42255-024-01033-8

A Ketogenic Diet Increases Brown Adipose Tissue Mitochondrial Proteins and UCP1 Levels in Mice, Richard L Veech et al., 2013, DOI: 10.1002/iub.1102



Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”