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Warum abnehmen schwerer ist, als es scheint
Basierend auf Langzeitdaten aus dem National Weight Control Registry gibt es einige Erfolgsfaktoren, die einen langfristigen Gewichtsverlust trotz metabolischer Anpassung möglich machen. Dazu zählen täglicher Sport, um den Energieverbrauch zu stabilisieren, unter 10 Stunden Fernsehen pro Woche und ein regelmäßiges Frühstück, um Heißhungerattacken vorzubeugen. (1) Die medizinische Forschung liefert hierfür wichtige statistische Anhaltspunkte – doch um das komplexe Thema Gewicht umfassend zu verstehen, braucht es einen zusätzlichen Blick auf individuelle Lebensrealitäten und Verhaltensmuster.
Unser Körpergewicht ist ein einfacher Indikator für die Abschätzung der körperlichen Gesundheit. Vom Gewicht können wir auf unseren Ernährungszustand und den eigenen Energiehaushalt schließen. Es gibt aber auch weitere, einfache Methoden, um den Körper objektiv einzuschätzen. Der Body-Maß-Index, der das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße angibt, dient anhand festgelegter Grenzwerte zur Einordnung des individuellen Gewichtsstatus und erlaubt die Einteilung in Kategorien: Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht.
Wer übergewichtig ist, akzeptiert ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen – insbesondere Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs, Unfruchtbarkeit und psychische Störungen. Doch lange bevor der BMI oder das Gewicht in den kritischen Bereich rutscht, passt der Körper seinen Stoffwechsel auf das vermehrte Energieangebot an. Insulinresistenz, erhöhter Blutdruck, Blutfette und das vermehrte Entzündungsgeschehen haben sich schon manifestiert, wenn die Waage die ersten Veränderungen zeigt.
Trotz Bemühungen bleibt der Gewichtsverlust für viele Betroffene frustran. Ihnen wird, fälschlicherweise, ein Mangel an Disziplin unterstellt, obwohl biologische, psychosoziale und umweltbedingte Faktoren maßgeblich zur Entwicklung und Aufrechterhaltung von Übergewicht beitragen – und die Gewichtsabnahme zu einer komplexen, langfristigen Herausforderung machen.
Bitte verzweifeln Sie nicht, denn unser Körper verteidigt sein Gewicht mit einem ganzen Waffenarsenal. Sind einmal einige Kilos gepurzelt, will er zurück:
- Der Grundumsatz (= Ruheenergieverbrauch) sinkt um ca. 15-20 kcal/kg verlorenem Körpergewicht.
- Der Appetit steigt, weil die Sättigungshormone herunter reguliert werden, die Hungerhormone vermehrt aktiv sind und die Schilddrüsenfunktion gehemmt wird.
- Der Körper schüttet zusätzlich Cortisol aus. Wir fühlen uns gestresst und suchen nach Energiequellen. (2)
Das Körpergewicht ist für uns leider ein sensibles Thema geworden. Oft ist die Einsicht, dass man zu viel wiegt, schon der erste Schritt, um erfolgreich abzunehmen. Ich kann Sie nur dazu ermutigen in dieser sensiblen Phase emphatisch auf Ihre Mitmenschen einzuwirken. Denn der Bruch mit den eigenen Gewohnheiten, heißt immer auch mit dem „Ich“ ins Gericht zu gehen. Wirken Sie unterstützend und als Orientierungspunkt für diesen steinigen Weg.
Übergewicht entsteht aus soziodemographischen Ursachen und wird in unserer Gesellschaft bald die Norm darstellen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder die Verantwortung hat, sich dieser Entwicklung in den Weg zu stellen.
(1) Thomas JG, Bond DS, Hill JO, Wing RR. The National Weight Control Registry: A study of "successful losers". Am J Prev Med. 2014;46(2):113–7.
(2) Daten aus Fothergill et al. (2016), Sumithran et al. (2011), Rosenbaum & Leibel (2010) sowie Leibel et al. (1995).
Über den Autor:
“Justus Mörstedt widmete sich bis zu seinem 14. Lebensjahr in seiner Freizeit dem Triathlon, bevor er sich endgültig auf sein Lieblingselement, das Wasser, fokussierte und Finswimmer wurde. Seit 2019 ist er Sportsoldat und studiert und trainiert im Leistungszentrum Leipzig.
Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Hier lebe ich meinen Traum: Leistungssport und Medizinstudium. Mich fasziniert es, das neu Erlernte im Sportleralltag in die Praxis umzusetzen und somit den oft trockenen Inhalten ein wenig Leben einzuhauchen.“
Diese Kombination macht sich bezahlt: im Juli 2024 wurde er zweifach Weltmeister. Über 200 m Streckentauchen hält er den Weltrekord. Falls Sie neugierig geworden sind, was Finswimming ist, sehen Sie sich in den News um, oder werfen eine beliebige Suchmaschine an!
Forever young wurde ihm mit seinem Einstieg in den Profisport sozusagen „in die Wiege gelegt“. Sein Trainer sagte immer: „Wer hier mitmachen will, muss mindestens ein Strunz-Buch gelesen haben.“ Zu Wettkämpfen verteilte er den Sportlern immer Vitamineral 32. Mit den Jahren in Leipzig hat sich in seinem 23 Jahre jungem Kopf so einiges zusammengesammelt, was er gerne mit Sportlerkollegen unter anderem hier in den News teilt. Dabei unterstützen wir als forever young ihn als Sponsor."