Leider gibt es noch keine großen Warntafeln in Städten und an Autobahnen mit der Aufschrift: Stress ist tödlich. Angesichts des Dauerstresses, unter dem viele leiden, sollten seine Auswirkungen auf die Gesundheit aber mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Durch Stress wird man nicht sofort tot umfallen. Die gefährlichen Veränderungen gehen langsam, über Jahre vonstatten. Im Organismus passiert unter anderem Folgendes:


Zuerst steigen die beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin an. Die beiden Hormone bewirken daraufhin einen Anstieg des Blutzuckers.


Ergibt in einer stressigen Situation auch Sinn. Sinnesorgane, Herz, Muskeln, das Gehirn brauchen schnelle Energie. Sie kann aus Glucose gebildet werden. Cortisol und Adrenalin spülen gespeicherte Glucose ins Blut, an der sich die Zellen daraufhin bedienen.


Steigt jedoch der Blutzucker, reagiert die Bauchspeicheldrüse und produziert Insulin.


Denn der Zucker im Blut allein bewirkt noch nicht, dass die Zellen schnelle Energie aus Glucose herstellen können. Sie brauchen auch das Signal, dass sie Glucose hineinlassen sollen. Das erhalten sie durchs Insulin.

Hält der Stress über Wochen und Monate an, wird ständig Glucose in großen Mengen ins Blut gespült und die Bauchspeicheldrüse stellt Insulin im Akkord her. Und dann passiert es:


Zellen reagieren nicht mehr auf das Insulin. Dann ist die Insulinresistenz da.


Das trifft auch Normalgewichtige!

Dauerstress ist einer der Hauptgründe für Insulinresistenz. Kommt dann eine Ernährung mit vielen leeren Kohlenhydraten und Bewegungsmangel hinzu, sind chronische Krankheiten vorprogrammiert.

Reagieren die Zellen nämlich nicht mehr auf Insulin, transportieren sie weder Glucose noch Fettsäuren hinein. Die beiden Stoffe werden aber in jeder Zelle zur Energieherstellung benötigt.


Insulinresistenz führt somit zu einer Energiekrise in jeder einzelnen Körperzelle.


Fehlt den Zellen Energie, können sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Dann funktioniert das Immunsystem nicht mehr richtig, Nervenzellen geben ihren Geist auf und auch das Herz will nicht mehr. Es kommt zu Krebs, Alzheimer und Parkinson, zu Autoimmunerkrankungen, zu Herzproblemen und vielem mehr. Nach einigen Jahren der Erkrankung kommt dann der Tod.


Muss alles nicht sein, wenn man Wege zur Stressreduktion findet.


Für einige bedeutet das vielleicht, ihre Karriereziele zu überdenken, für andere sich mehr Zeit zum Schlafen zu nehmen. Wieder andere profitieren von Psychotherapien oder Coachings. Wer täglich meditiert, der lernt, auf stressige Situationen gelassener zu reagieren. Auch Ausdauersport ist ein gutes Anti-Stress-Mittel.


Stressreduktion ist wichtig! Es geht um wertvolle Lebensjahre.


Quelle: Sharma K, Akre S, Chakole S, Wanjari MB. Stress-Induced Diabetes: A Review. Cureus. 2022;14(9):e29142.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"