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Laufen in der kalten Jahreszeit
Kälte macht etwas mit einem. Schon beim ersten Schritt in die klare Luft zieht sich der gesamte Köper ein klein wenig zusammen, die Kälte kriecht durch die Handschuhe und erinnert daran, dass der Körper jetzt doppelt arbeiten muss. Bewegung und Wärmeproduktion laufen gleichzeitig und das spürt man sofort. Der Puls steigt schneller als gewohnt, die Atmung wirkt kräftiger, obwohl das Tempo noch gemütlich ist. Die Hautrezeptoren melden Kälte an das Nervensystem, die Gefäße in Fingern und Zehen ziehen sich zusammen und das Herz schickt mehr Blut in die Mitte des Körpers, um den Kern zu schützen. Das kostet Energie vor allem in Form des gespeicherten Glykogens. Wer im Winter läuft, kennt dieses frühere Einsetzen der Müdigkeit. Selbst bei identischem Tempo fühlen sich die Beine schwerer an, die Muskeln etwas steifer und weniger kraftvoll. Die Koordination hinkt einen Moment hinterher, als müsste sich das ganze System erst wachschütteln. Zwischen 15 und 20 Grad Celsius Außentemperaturläuft der Körper wie geschmiert. Darunter läuft er auch, aber eben mit erhöhtem Aufwand.
Warm bleiben heißt sicher bleiben
Kälte macht Muskeln langsamer und Gelenkflüssigkeiten dickflüssiger. Jeder Schritt braucht mehr Stabilität und Kontrolle. Wenn diese fehlt, steigen die Risiken. Ein unachtsamer Tritt und schon zwickt der Oberschenkel oder das Sprunggelenk. Die großen Muskelgruppen um Hüfte und Lendenwirbelsäule reagieren besonders empfindlich. Einige Menschen verspüren bei Kälte auch eine Verengung der Bronchien.
Die richtige Kleidung wird im Winter zu einem zuverlässigsten Schutz vor Verletzungen. Kleidung in Schichten, die besonders am Rumpf und an den großen Muskelgruppen wirklich warmhält, ist sehr empfehlenswert. Wer die kurze Sommerlaufhose über die Tight im Winter zieht, schützt den besonders kälteempfindlichen Genitalbereich wirkungsvoll. Handschuhe und Mütze sind ebenfalls ratsam.
Das Laufen der Jahreszeit anpassen
Wichtig ist vor allem aber die Bereitschaft, das Tempo zu reduzieren, ohne es als Rückschritt zu deuten. Es ist kalt, der Körper muss viel härter arbeiten!
ußerdem ist die Flüssigkeitszufuhr auch im Winter sehr wichtig. Das Durstgefühl ist bei Läufen in der kalten Jahreszeit oft reduziert, da Kälte das Durstgefühl dämpft und man weniger schwitzt. Der Flüssigkeitsbedarf ist aber ähnlich hoch wie im Sommer, da der Körper die trockene Winterluft beim Atmen anfeuchtet und somit viel Flüssigkeit verliert.
Aber Laufen im Winter ist auch etwas Wunderbares. In dieser Rauheit liegt ein Trainingsreiz, der stärker macht als jeder Sonnenscheinlauf im Frühjahr. Und wenn man nach dem Lauf in eisiger Kälter wieder ins Warme kommt, wird man mit einem Bonus belohnt, einem herrlichen Körpergefühl.
Dr. Kristina Jacoby
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"
