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ApoB muss man ebenfalls im Kontext auswerten …
Nachdem man Menschen mit einem angeblich zu hohen Gesamtcholesterin in den 1960er Jahren Angst gemacht hat, sie würden alsbald einen Herzinfarkt bekommen, wurden in den folgenden Jahrzehnten immer neue Kühe durchs Dorf getrieben. Durch die Vermutung, dass Cholesterin an sich bereits gefährlich sei, wurden wir gewarnt, kein Cholesterin mehr zu essen. Aus Cholesterin wurde über die Jahre gesättigtes Fett, was angeblich hoch gefährlich für uns Menschen sei, immer noch basierend auf der Vermutung aus den 1960er Jahren. Brav reduzierte die Bevölkerung Eier und den Verzehr von gesättigtem Fett, doch die Rate an Koronaren Herzerkrankungen hatte sich nicht verringert.
Auf Gesamtcholesterin folgte LDL als vermeintlich gefährlicher Blutwert, doch auch diese Vermutung wurde komplett widerlegt in diversen Veröffentlichungen. Inzwischen ist ApoB der Blutwert, vor dem viele warnen. Endlich hat man etwas Neues gefunden, ohne auf die tatsächlichen Gefahren wie Insulinresistenz, Entzündungen im Körper oder Diabetes Typ-2 aufmerksam zu machen. Doch schauen wir uns diesen Blutwert einmal ganz genau an. Meine Vermutung ist, dass man auch diesen Blutwert im Gesamtkontext anderer Blutwerte und vor allem der Stoffwechsel-Gesundheit betrachten muss.
Sozusagen aus dem Lager der Betroffenen (siehe https://www.strunz.ch/endlich-entwarnung-fuer-hohes-ldl.html) kommt eine brandneue Studie zu genau diesem Thema heraus, welche den ApoB-Wert genauer unter die Lupe nimmt, und zwar im Kontext von 100 Teilnehmern, die sich über Jahre mit sehr wenigen Kohlenhydraten ernähren, z. T. sogar ketogen oder nach Dr. Strunz eben auf Basis von no-carb. Hier eine Übersicht über diese Personen:
Und genau dieser Kreis von Menschen tendiert dazu, sehr hohe Werte von Gesamtcholesterin, LDL wie auch ApoB zu haben. Genau deshalb schreibe ich diese News, da hier viele Leser sich exakt so ernähren und ggf. doch ein wenig Angst haben vor diesen Blutwerten. Denn schauen Sie sich das Ergebnis an:
Links sehen Sie die Auswertung von hohen ApoB-Werten hinsichtlich der Veränderung von Ablagerungen in den Gefäßen. Und rechts sehen Sie die Auswertung hinsichtlich einer bereits vorhandenen Ablagerung zu Beginn der Studie. Daran sieht man, so die Verfasser der Studie, dass ApoB kein Indikator für das Entstehen von Ablagerungen ist, sondern eine bestehende Ablagerung dazu führt, dass sich weitere Ablagerungen bilden. Man hat alle Testpersonen zu Beginn und nach einem Jahr mittels CT-Scan des Herzens untersucht, also sehr genau hingeschaut.
Fassen wir zusammen:
Wenn Sie sich so Ernähren, wie Dr. Strunz uns das seit Jahrzehnten rät, nämlich Low Carb, und Sie hohe Blutwerte bei ApoB, LDL und/oder Gesamtcholesterin besitzen, Sie aber ebenfalls hohes LDL, niedrige Triglyceride und ein normales niedriges Insulin haben, dann stellen diese Werte nach aktuellem Stand der Forschung überhaupt keine Gefahr für Sie dar. In meinem kleinen neuen Ratgeber zum Thema Cholesterin finden sie zudem alle wichtigen Studien zu diesem Thema zusammengefasst. Hier im Shop erhältlich.
Quellen:
Hyperinsulinemia is a predictor of new cardiovascular events in Colombian patients with a first myocardial infarction, Ronald Garcia et al., 2011, DOI: 10.1016/j.ijcard.2009.10.030
Plaque Begets Plaque, ApoB Does Not, Matthew Budoff et al., 2025, DOI: 10.1016/j.jacadv.2025.101686
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”