Kann ja sein, dass Sie in den letzten Monaten öfter einmal verzweifelt waren. Öfter als in den vergangenen Jahren. Verzweifelt aus gutem Grund. Nun kann man sich selbst ablenken, bewusst an etwas Schöneres denken … oder man kann einem 13-jährigen Buben zuhören, der WIRKLICH Grund hätte zu verzweifeln.

Der dies offenbar aber nicht tut. Interessiert?

Gemeint Milas, 13 Jahre, Knochenkrebs. Befallen Wirbelsäule, Arme, Lunge, Bauch. Nennt man Endstadium. Wird palliativmedizinisch behandelt. Heißt übersetzt: Die Schulmedizin kann nichts mehr für ihn tun.

Und das weiß er. Er weiß: „Weihnachten erlebe ich nicht mehr …. Aber ich bin trotzdem dankbar, dass ich noch hier sein darf, dass ich überhaupt leben durfte.“


Und das aus dem Munde eines 13-jährigen Todgeweihten. Würden Sie auch so sprechen?


Dabei hat Milas über das, was kommt, wenn sein Leben auf der Erde endet, eine klare Vorstellung:


„Dann bin ich in meinem riesengroßen Baumhaus. Dort gibt es an den Ästen Rutschen. Man erlebt Abenteuer und macht Lagerfeuer und Saltos ....“


Denkt man sich in dieses Bild hinein, kommen einem die Tränen. Und dennoch: Milas „wird unsterblich sein“ lese ich am Ende der Geschichte in BAMS, 21.08.2022.

Unsterblich?

Hat einmal ein Priester und Missionar im SPIEGEL Nr. 18, 30.04.2022 erläutert:


„… gern im Kongo. Der dort praktizierte Ahnenkult hat mich schwer beeindruckt. Die Vorfahren sterben so lange nicht, wie man an sie denkt. Und stimmt das nicht? Wenn ich heute als 85-jähriger Mann an meinen Vater denke, dann lebt der auch bei mir …“


Und so lebt Milas im Herzen seiner Eltern weiter. Und seiner Freunde. Und all derer, die sein Lied, das soeben aufgenommen wird, hören werden ….

Lebt weiter übrigens auch in mir. Solch eine Geschichte kann ein Arzt nie mehr vergessen.


Natürlich auch – Sie ahnen es – weil mich der grauslige Tod durch Krebs ganz anders berührt. Schließlich haben Sie in diesen News oft genug gelesen von Menschen voller Metastasen, Lebenserwartung laut Klinik vielleicht noch drei Monate, die jetzt, Jahre später, fröhlich leben. Krebsfrei. Dank dem globalen Wissenspool ….


ICH WEISS! Glauben Sie mir: zunehmend leide ich an diesem Wissen.