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Übergewicht einfach wegspritzen, eine gute Idee?
Ein aktuell sich sehr gut verkaufendes Medikament verheißt die Rettung für das leidige Thema Übergewicht und die damit verbundenen Risiken. Es sind die sogenannten GLP-1 Medikamente, die angeblich das Wunder vollbringen, dass man die Ernährung beibehalten kann und ordentlich Gewicht verliert.
Doch schauen wir uns die aktuellen Studien zu diesem tollen Wundermittel einmal an. Kurz auch für mich selbst: Was genau ist GLP-1 (Glucagon-like-Peptide-1)? Es ist ein Hormon, welches im Darm nach dem Essen produziert wird und welches z. B. in der Bauchspeicheldrüse anzeigt, dass Glukagon reduziert und Insulin hergestellt werden soll. Doch das ist nicht alles, auch die Verdauung im Magen läuft langsamer ab und unserem Gehirn wird signalisiert, dass wir nicht mehr hungrig sind.
Mit diesem Wissen schauen wir nun auf die Daten aus einer der ersten Studien:

Die 1961 Teilnehmer im Alter von durchschnittlich 46 Jahren hatten nach 68 Wochen in Summe 13,62 Kilogramm Gewicht verloren. Das klingt auf den ersten Blick ziemlich gut, doch was die Studie nicht ganz so deutlich darstellt: bei 95 Teilnehmern wurde ein Dexa-Scan durchgeführt, wo man festgestellt hat, dass 5,26 Kilogramm davon Muskeln und Knochenmasse waren, also ca. 39 Prozent des verlorenen Gewichts. Da verwundert es nicht, dass in den gleich angelegten Studien ein 5-fach höheres Risiko für eine Hüftfraktur berichtet wird.
Zudem wird in einer weiteren Studie in Dänemark vom Team um Morten Frost eine Verringerung der Knochenmasse an verschiedenen Stellen im Körper festgestellt. Und man fand die erschreckende Information, dass der Abbau sich immer weiter beschleunigt, je länger dieses Wundermittel eingenommen wird. Dem nicht genug, in einer dritten Studie zu diesem Wirkstoff fand man heraus, dass sich Depressionen bei Patienten, die dieses Mittel nehmen, verdoppeln im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Und dann kommt der eigentliche Tiefschlag. Sobald dieses Mittel abgesetzt wird, setzt bei den Patienten der JoJo-Effekt ein:

Das verwundert nicht, da man den Menschen ja während der Studiendauer nicht erklärt hat, wie man sich korrekt ernähren soll. In der gleichen Studie zeigt sich auch, dass die Verbesserungen an Blutparametern wie HbA1c nach 52 Wochen nahezu wieder auf Ausgangswerten liegen. Die Studie von Robert Kushner kommt aufgrund dieses festgestellten JoJo-Effektes zu dem Schluss, dass man dieses Medikament langfristig geben sollte, was leider komplett den Fall ignoriert, dass diese Patienten dadurch mehr und mehr Knochen- wie auch Muskelmasse verlieren.
Was nehmen wir mit?
Man sieht mal wieder sehr deutlich, wie wichtig es ist, der Gesellschaft zu erklären, auf eine zu uns Menschen passende Ernährung zu achten, und das es keine Wundermittel ohne Nebenwirkungen gibt. Denn wenn wir uns die Vorgaben von Professor Layman kurz in Erinnerung rufen (siehe https://www.strunz.ch/der-wissenschaftliche-beweis-des-geheimplans.html): Low Carb mit 120 Gramm Kohlenhydraten und 100 Gramm bioverfügbares Eiweiß plus ein wenig Krafttraining, dann erkennt man: Abnehmen geht auch gesund und ohne den Verlust Ihrer Muskeln.
Quellen:
Once-Weekly Semaglutide in Adults with Overweight or Obesity, Robert F. Kushner et al, 2021, DOI: 10.1056/NEJMoa2032183
Once-weekly semaglutide versus placebo in adults with increased fracture risk: a randomised, double-blinded, two-centre, phase 2 trial, Morten Frost et al., 2024, DOI: 10.1016/j.eclinm.2024.102624
Weight regain and cardiometabolic effects after withdrawal of semaglutide: The STEP 1 trial extension, Robert F. Kushner et al., 2022, DOI: 10.1111/dom.14725
A Reduced Ratio of Dietary Carbohydrate to Protein Improves Body Composition and Blood Lipid Profiles during Weight Loss in Adult Women, Donald K. Layman et al., 2003, DOI: 10.1093/jn/133.2.411
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”
