800 normalgewichtige Briten schob der Mediziner Bell vom West-Londoner Hammersmith Hospital in die Röhre eines Kernspintomografen. Das Ergebnis: Auch Dünne können schrecklich fett sein. Die verborgenen Speckringe sitzen nur nicht unter der Haut. Sie umgeben stattdessen innere Organe wie Herz, Leber oder Bauchspeicheldrüse.
45 Prozent der Frauen hatten zum Teil gewaltige Ansammlungen von solchem Eingeweidefett ("viszerales Fett").
Bei den Männern waren es immerhin 60 Prozent.
Die unauffälligen Männer bunkerten durchschnittlich 5,4 Liter Eingeweidefett in der Bauchhöhle. Bei den Frauen waren es 3 Liter. Übrigens, ein Liter gilt als gesundheitlich "unbedenklich".
Für fast alle kam der Fettalarm überraschend. Manche von ihnen fanden sich plötzlich an der Grenze zur Fettsüchtigkeit wieder. Sogar Models mit Idealmaßen blieben im Fettraster hängen.

Der Ort ist entscheidend

"Entscheidend ist, wo sich der Ballast ablagert", erklärt Bell. "Jemand kann dünn aussehen, einen normalen Body-Mass-Index (BMI) haben und trotzdem sieben Liter Fett mit sich herumtragen."
Seit dieser Erkenntnis gibt es jetzt - die Tofis: "Thin outside - fat inside". Das heißt: Weder die Waage noch der BMI klärt uns auf.

Gerade bewegungsfaule Tofis bemerken die unsichtbaren Speicher nicht und doch, sie sind da und richten Schaden an. Denn die viszeralen Fettzellen sind weitaus aktiver als anderes Körperfett. Sie produzieren gefährliche Hormone und entzündungsfördernde Stoffe, die zu Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall führen können.

Zurück zu den Basics

Vielleicht könnte der Blick auf die Körpermitte ja ausreichen. Trotz lupenreinem BMI kneift der Hosenbund? Dann können Sie davon ausgehen, dass sich Fett in der Bauchhöhle breit gemacht hat.
Wie man den Ballast wieder los wird?

  • Crash-Diäten bringen nichts. Sie verlieren Muskelmasse, das Fett bleibt.
  • Fettabsaugen hilft nur der Eitelkeit. Das Unterhautfettgewebe wird weggesaugt. Das gefährliche Bauchfett bleibt.
  • Nur eines hilft: Bewegung und klügere Kost lassen die fetten Energiespeicher abschmelzen - auch wenn die ohnehin schon Dünnen die Wirkung auf der Waage kaum bemerken.
  • Für die schlanken Tofis ist der Fettabbau übrigens wesentlich einfacher: Sie brauchen beim Joggen nicht so viele Pfunde in Bewegung zu setzen.

Sind Sie heute schon gejoggt? Also wenn der Hosenbund Ihrer Jeans kneift, wie wär’s dann mit einer luftig, lockeren Sporthose in Kombination mit Laufschuhen ... Das macht dann die Jeans wieder weiter ... auf wundersame Weise.

Ihre Holle Bartosch
HBartosch@strunz.com