ist hohe Kunst, weil unseren Instinkten, unserer Kultur fremd. Dahinter steht die Einsicht, dass wir zielgerichtet erzogen werden … Zielgerichtet leben (der Berufsabschluss, das Abitur, der Titel…), somit leider leicht gegängelt werden können (ist Ihnen dieser Gedanke schon einmal gekommen?) und regelmäßig übersehen, dass das Ziel unseres ganzen Lebens dummerweise doch wohl der Tod ist. Hinarbeiten auf den Tod? Nun ja, es geht auch anders. Dazu (wie üblich aus dem Osten) kleine Geschichte.


„In Kaschmir gibt es eine Höhle namens Amarnath. Für viele Hindus der heiligste Ort der Welt. Also pilgern sie dort hin. Meist alte Menschen, häufig krank. Viele von ihnen sterben auf den hohen Pässen, in Eisstürmen. Die Toten freilich werden nicht bedauert. Für die Angehörigen ist der nämlich gleichgültig. Auch die Ankunft ist ohne Bedeutung. Viele wissen, dass sie niemals ankommen werden. Aber: Die Pilgerreise ist das eigentlich Heilige. Heißt übersetzt: Leben ist wichtiger als Tod.“


Banal, glauben Sie? Dann gucken Sie sich doch einfach um. Unter Ihren Mitmenschen.

Was auch immer wir Menschen tun, wir konzentrieren uns viel zu sehr auf das Ziel, auf das Ende. Das gilt für den Sex-Akt, für das Verschlingen von Mahlzeiten, fürs Golfspiel … Ständig sind wir Menschen in Versuchung, uns zu beeilen, zu rennen.


Wieder erkannt? Ja, wie laufen Sie denn? Laufen sollte sein wie Leben:
Wir sollten – ach, diese Träume – in entspanntem Tempo durchs Lebens joggen, sollten nur die Arbeit verrichten, die uns Spaß macht und eben nicht unserem Ehrgeiz hinterher rasen, um dann plötzlich … zu sterben.


All diese Gendanken sind Ihnen selbstverständlich vertraut. Wie gesagt: Träume, Schäume. Trotzdem ist es richtig, sich ab und zu an das „richtige“ Leben zu erinnern. Dürfen Sie ruhig übersetzen mit


leicht, locker, lächelnd laufen.


Dann nämlich würden Sie Laufen genießen. Wirklich genießen. Zu diesem Zweck hat die Evolution Hormone wie Dopamin erfunden. Belohnungshormone. Auch Glückshormone.

Bestehend aus Aminosäuren. Wir landen doch immer wieder beim Aminogramm. Wenn das einmal, wie so häufig, nicht stimmt …