Noch sind wir leider viele Jahre davon entfernt, dass es allgemeines Wissen ist, was Matthew Phillips heute schon bei seinen Patienten anwendet. Ich hatte in meinem neuen Buch - wie auch hier in den News - darauf hingewiesen, dass die ketogene Ernährung (unter 30 Gramm Kohlenhydrate am Tag) als medizinischer Eingriff gesehen wird. So sieht das auch der Neurologe Matthew Phillips und verordnet seinen Patienten mit Alzheimer diese Ernährung. Aufgrund der Erfolge hat Philips eine Studie angefertigt, die wir uns hier mal genauer anschauen wollen. In der Studie wurden 26 Patienten für 12 Wochen auf eine ketogene Ernährung gesetzt und man beobachtete drei neurologisch-klinische Werte:


I) Gedächtnisleistung (ACE-III)



II) Leistungsfähigkeit im Alltag (ADCS-ADL)



III) Generelle Lebensqualität (QOL-AD)



Wir sehen in allen drei gemessenen Kategorien eine deutliche Verbesserung gegenüber der Kontrollgruppe, die ihre Ernährung nicht umgestellt hatte. Vor allem der letzte Aspekt dürfte für die Beteiligten sehr wichtig sein, da hier die generelle Lebensqualität bestimmt wurde. Man verzeichnete hier auch eine klinisch signifikante Verbesserung der Patienten, was immer an erster Stelle liegen sollte.

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal darauf hinweisen, dass eine ketogene Ernährung bei über 40 Prozent der Teilnehmer einer anderen Studie mit schweren und austherapierten psychischen Erkrankungen zur vollständigen Remission geführt hat: https://www.strunz.ch/helfen-sie-professor-chris-palmer.html

In seinem Vortrag diskutiert Phillips auch den biochemischen Grund für diese tollen Ergebnisse. Das Problem liegt darin begründet, dass in diesem Fall Alzheimer, wie auch Parkinson, eine Erkrankung der Mitochondrien darstellt, die bis dato von der Schulmedizin weder diagnostiziert noch behandelt wird. Im Gegenteil, viele Medikamente schwächen nach Kuklinksi eher unsere Mitochondrien als dass sie sie stärken oder gar heilen würden.

Die ketogene Ernährung hilft auf mehreren Ebenen. Zum einen werden viele für uns Menschen problematische Nahrungsmittel gemieden. Zudem normalisiert sich bei den Teilnehmern relativ schnell der Insulinspiegel, so dass der Körper wieder Fett verstoffwechselt und eben – vollkommen normal – wieder Ketonkörper herstellt, die zusätzlich sehr entzündungshemmend wirken. Die Ketonkörper können zusätzlich vom Gehirn bzw. auch von den Mitochondrien als alternative Energiequelle benutzt werden, was ggf. auch einen Teil der Funde in den Studien erklärt. Man kann es auf jeden Fall kurz zusammenfassen:

Die ketogene Diät führt zu signifikanten Verbesserungen bei Alzheimer.

Quelle: Randomized crossover trial of a modified ketogenic diet in Alzheimer’s disease, Matthew C. L. Phillips et al., 2021, DOI: 10.1186/s13195-021-00783-x


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”