Krämpfe. Spannung. Anspannung. Überspannung. Bestimmt unser aller Leben, unseren Alltag. Sie verstehen mich spontan …


Ob man das nun Migräne nennt, oder Spannungskopfschmerz oder Rückenschmerzen oder Angina pectoris oder TIA, oder… Angststörung, Panik … dahinter steckt stets Spannung.


Woher? Wieso eigentlich? Wie so wundervoll hat uns dies Prof. Eugen Herrigel beschrieben. Darf ich Sie ein bisschen an die Hand nehmen?

Ein Kind fällt hin. Knie aufgeschürft. Schmerz. Das Kind schreit. Sehen Sie, das ist normal. Richtig. Wir Erwachsenen würden … uns das Schreien eher verkneifen. Das gelingt durch Anspannung, vermehrte innere Spannung. Wir verwehren uns eine natürliche Reaktion. Das Schreien.

Dann mal los:


„Der Mensch ist ein denkendes Wesen, aber seine großen Werke werden vollbracht, wenn er nicht rechnet und denkt.“


Wissen wir. Jeder Künstler weiß das. Große Werke entstehen im Unterbewusstsein und werden im „Nicht-bewusst-sein“ geschaffen … Aber weiter …


„Sobald wir nachdenken, überlegen und Begriffe bilden, geht das ursprünglich Unbewusste verloren und ein Gedanke taucht auf. Wir essen nicht mehr, wenn wir essen, schlafen nicht mehr, wenn wir schlafen.“


Schreien nicht mehr, wenn es schmerzt. Wir beherrschen uns. In unserer Kindheit waren wir weiter …


„Kindlichkeit muss nach langen Jahren der Übung in der Kunst des Sich-selbst-vergessens wieder erlangt werden. Ist dies erreicht, dann denkt der Mensch und denkt doch nicht. Er denkt wie der Regen, der vom Himmel fällt; er denkt wie die Wogen auf dem Meere treiben; er denkt wie die Sterne den nächtlichen Himmel erleuchten; wie das grüne Laubwerk, das aufsprießt unter dem milden Frühlingswind. Er ist in der Tat selbst der Regen, das Meer, die Sterne, das Grün.“


Folgt die Behauptung „hat der Mensch diese Stufe der geistigen Entwicklung erreicht, ist er ein Meister des Lebens“. Goldene Worte. Habe ich schon vor 60 Jahren staunend, mit großen Augen gelesen. Intuitiv zwar verstanden, so wie Sie gerade auch, aber … was soll ich praktisch damit anfangen?


Die praktische Anleitung entnehmen Sie dem Büchlein „ZEN in der Kunst des Bogenschießens“ von Prof. Eugen Herrigel. Uni Erlangen.


Das Geheimnis in Kürze: TUN. Kommt Ihnen bekannt vor? TUN täglich. Bis TUN im Unterbewusstsein verankert ist, es „von selbst geschieht“. Dann und erst dann würden Sie wieder natürlich leben, denken, handeln. Und könnten möglicherweise wieder


„wie ein Kind vor sich hin trällernd von einem Bein auf´s andere die Hauptstraße hinunterhüpfen.“


Die Vorstellung amüsiert mich immer mehr. Inzwischen tu ich´s manchmal, begleitet von meiner federleichten Frau.

PS: Gleiche Gebrauchsanleitung, elegant verpackt, lesen Sie bei Heinrich von Kleist „Das Marionetten-Theater“.