Eine gerade veröffentlichte Studie macht erneut klar, wie wichtig es ist, den Bewegungsapparat auch zu benutzen, solange das geht. Das ist nicht nur logisch, sondern es kann buchstäblich über Leben und Tod entscheiden, auch wenn man denkt, es sei schon zu spät oder man sei zu alt. Schauen wir uns dazu eine sehr einfach durchgeführte Studie mit diesem sehr ernsten Hintergrund an.

Das Team um Marco Colasanti hat 60 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 69 Jahren auf 2 Gruppen je 30 Teilnehmer aufgeteilt. Alle mussten sich einer schweren Operation unterziehen und alle hatten schon einen erheblichen Muskelabbau zu beklagen. Eine zufällig ausgewählte Gruppe hat man sechs Wochen vor der Operation dazu motiviert, jeden Tag spazieren zu gehen und zweimal in der Woche leichte Gewichte zu heben. Zudem hat man diese Teilnehmer bezüglich ihrer Ernährung hin beraten. Die Kontrollgruppe hat einfach auf den Termin gewartet und nichts unternommen.

Was denken Sie, was das Ergebnis nach der Operation für die nächsten 90 Tage war?

In der Kontrollgruppe, also der Gruppe, die sich nicht auf die Operation vorbereitet hat, sind insgesamt 15 der 30 Teilnehmer in den 90 Tagen verstorben. In der Gruppe, die 6 Wochen lang ein wenig Bewegung in das Leben eingebaut hat, sind nur 4 der 30 Teilnehmer verstorben. Damit wurde durch diese einfache Maßnahme das Risiko, durch die Operation zu sterben, um ca. 75 Prozent reduziert.

Zudem waren weitere Komplikationen 50 Prozent geringer in der Gruppe, die sich auf die Operation durch mäßigen Sport vorbereitet hat. Und natürlich hatte diese Gruppe, im Vergleich zur Kontrollgruppe, einen leichten Muskelaufbau zu verzeichnen.



Was nehmen wir mit?

Selbst wenn wir denken, dass Hopfen und Malz verloren und die Person bereits schwer erkrankt ist, so dass eine risikoreiche Operation bevorsteht, kann man das Risiko einer Komplikation wie auch das Sterberisiko dramatisch reduzieren, indem man sechs Wochen lang einmal das macht, was viele Strunzianer ein Leben lang leben: Richtig essen und sich regelmäßig bewegen. Es stellt sich zudem für mich die Frage, ob es ethisch überhaupt verantwortbar ist, dieses Ergebnis nicht allen Patienten einmal vor der Operation in einem kurzen Handout an die Hand zu geben. Vielleicht wacht der eine oder andere in dieser Notsituation dann doch noch auf. Wenn den Entscheidern wirklich das Wohl der Patienten am Herz liegt, dann müsste man diese sogar dafür unterschreiben lassen, dass sie dieses Handout bekommen haben.


Quelle: Prehabilitation With Exercise and Nutrition to Reduce Morbidity of Major Hepatectomy in Patients With Sarcopenia, Marco Colasanti et al., 2025, DOI: 10.1001/jamasurg.2025.3102


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”


Das Bild zeigt ein Porträt des News-Autors Robert Krug.