ist selbstverständlich ein Kann , kein Muss. Genauso wie schlank und leicht durchs Leben zu federn ein Kann ist, und kein Muss. Genau so wie Lebensenergie, Lebenslust und Glück ein Kann ist, aber doch kein Muss.

Es steht doch jedem von uns frei, als dicker Miesepeter durchs Leben zu schlurfen. Gar kein Problem. Und selbstverständlich darf jeder, der das will, weiterhin Eiweiß und Vitamine für etwas ganz Schlimmes, ja Tödliches halten. Hat niemand etwas dagegen. Wir Deutschen sind leider anfällig für Katastrophen-Ideologien. Weiß ich natürlich, wenn ich wieder einmal lächelnd den Vorschlag mache, der Natur zu folgen. Erfreulich: forever young, diese Denkweise, hat sich mehr und mehr doch durchgesetzt.

Da lese ich soeben ein forever young-Editorial. Und weil das so wunderschön formuliert ist, gebe ich's Ihnen weiter:

Erlebnis Barfußlaufen:

Die ersten Schritte barfuß im Sägemehl wirken wie eine Befreiung. Während die schwüle Hitze auf der Laufrunde zuvor den Schweiss nicht nur ins Gesicht, sondern auch in die Schuhe getrieben hat, fühlt sich jetzt das Laufen auf der Finnenbahn erfrischend an. Es ist, als könnten die Zehen endlich durchatmen. Das schwache Lüftchen kühlt die feuchten Füße: natürliche Aircondition. Der weiche Untergrund federt die Schritte ab: natürliche Dämpfung. Die Muskeln wirken einem zu starken Einknicken entgegen: natürliche Stütze.
Täglich zwängen wir unsere Füße in Schuhe. Oft den ganzen Tag lang. Dass unsere Füße zum Barfußlaufen konstruiert sind, vergessen wir. Genauso wissen wir nicht mehr, wie es sich anfühlt, über eine feuchte Wiese zu laufen, die Zehenfreiheit und die erfrischende Nässe an der Fußsohle zu spüren.
Noch vor einigen Jahren schnürten wir unsere Füße in klobige Dinger, welche dem Läufer scheinbar die ganze Dämpfungsarbeit hätten abnehmen sollen. Dank jüngster Entwicklung werden heute dem Fuß gewisse Freiheiten zurückgegeben, ja von einigen Schuhmodellen regelrecht aufgezwungen. Mit sogenannten Barfußschuhen ist man geschützt vor spitzen Steinen und läuft fast wie ohne Schuhe – aber eben doch nur fast.

Das soll heißen: man kann Laufen auch genießen. Wenn man sich auf die Natur, auf das natürliche Laufen besinnt.

Quelle: M. Stahlberger, Läufer, in Fit for Life 10/08