Heute mal eine lockere Plauderei über Ihren Hauptfeind: verhindert zuverlässig ein glückliches und gesundes Leben – der Dauerstress.

Nach einem stressigen Cheftermin, Trotzkindausraster oder Superstau schwingt sich der menschliche Körper zurück in einen entspannten Grundzustand - Cortisolspiegel also unter 100 µg/l, besser noch unter 50 µg/l, gemessen am Vormittag. Mal gelingt das Runterkommen in wenigen Stunden, mal erst nach Tagen. Nicht so schlimm: Stress gehört zum Leben dazu, unser Körper kann das.


Dass unsere Nebennierenrinde täglich sechs oder sieben Mal eine Ladung Stresshormon Cortisol in unseren Körper pumpt, ist normal und sogar gut. Cortisol ist schließlich auch unser Vitalhormon: Es steuert den Blutzuckerspiegel, hilft beim Eiweiß- und Fettstoffwechsel und mischt im Immunsystem mit. Läuft das Leben entspannt, tritt jeden Abend der Cortisol-Gegenspieler auf den Plan: das Schlafhormon Melatonin.


Nur: In stressigen Zeiten funktioniert das Wechselspiel zwischen Cortisol und Melatonin leider nicht mehr gut. Der Cortisolspiegel ist dann am Abend zu hoch, und das löst eine ganze Kaskade an neuen Problemen aus: Sie schlafen nicht gut ein, Sie wachen zu früh auf, und tagsüber fällt Ihnen das Denken schwer.

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Folgen von Dauerstress. Das macht nicht nur müde, sondern krank: Herz-Kreislauf-Probleme, Immunschwäche, Depressionen und sogar Diabetes stehen in Verbindung mit schlechtem Schlaf. Kommt hinzu:

Eine Überdosis Cortisol frisst auch unser Glückshormon, das wir für gute Laune dringend brauchen. Serotonin steckt immer dahinter, wenn wir vor lauter Glück und Liebe Schmetterlinge im Bauch haben. Bei Serotoninmangel ist im Chemiebaukasten der guten Gefühle dann kaum mehr etwas los. Die Folge: Angst, Depression. Bei Frauen kann Serotoninmangel SCHULDGEFÜHLE auslösen, bei Männern GEWALT.

Bei extremem Stress über Wochen und Monate produzieren die Nebennieren permanent Stresshormone. Um die großen Mengen überhaupt zu schaffen, werden sie immer größer. Schließlich gehen sie kaputt und produzieren zu wenig Cortisol. Deshalb sinkt der Cortisolspiegel. Das sieht als Blutwert zwar gut aus, ist aber nicht gut. Wenig Cortisol ist eben nicht immer = wenig Stress. Manchmal ist wenig Cortisol auch = Nebennierenrinde kaputt, erschöpft.

Die Folge jedenfalls: Cortisolmangel. Um diesen Mangel auszugleichen, fährt der Körper andere Produktionsanlagen hoch. Zum Beispiel die Schilddrüse. Nur ist die Schilddrüse gar nicht für diese Sonderproduktionseinheiten gebaut. Und so dauert es nicht lange, bis sie sich entzündet. Die chronische Form kennen Sie unter dem Namen HASHIMOTO-Thyreoiditis (JAMA Psychiatry 2018; 75 (6): 577).

Was viele nicht wissen: Wer Hashimoto hat, ist drei Mal anfälliger für Depression und mehr als doppelt so anfällig für Angststörungen. Was hilft? Klare Gebrauchsanleitung. Wie bei jeder Autoimmunstörung:


  • Vitamin D über 100 ng/ml. Austariert mit dem Parathormonspiegel
  • Ein perfektes Aminogramm. Seihe „Heilung erfahren“ S. 113
  • Strikt no carb

Und vor allem, so gut wie möglich: Weg mit dem Stress!