Natürliche Aromastoffe müssen nicht aus den Früchten stammen, nach denen sie schmecken. Aromen, die von Mikroben aus sonstwas (igitt!) erzeugt werden, gelten auch als natürlich. So steht es im Gesetz.

Mittlerweile werden mehr als hundert Aromastoffe biotechnologisch aus sonstwas hergestellt.

Fruchtjogurts, Tee oder Fertiggerichte - kaum ein verarbeitetes Produkt kommt ohne zusätzliche Aromen in den Handel. Die Firmen werden immer kreativer. Bakterien, Hefen und Baumpilze sind die Basis.
Der Clou: Solange die so gewonnenen Aromen Vorbilder in der Natur haben, gelten sie als natürlich und werden als solche auf Lebensmittelverpackungen ausgewiesen.

  • Essigsäurebakterien helfen aus Fuselalkoholen Himbeer- und Johannisbeeraromen zu zaubern.
  • Apfelgeschmack entsteht, wenn Hefen eine Komponente aus Rapsöl zum Verzehr gereicht wird.
  • Hefen verwandeln einen Bestandteil von Rizinusöl in Pfirsicharoma.

Neuerdings verwandelt ein Baumpilz im Labor eine Substanz aus Orangenschalen in einen Baustein des Grapefruitaromas. Das Aroma aus der Grapefruit zu isolieren, würde Millionen Euro kosten. Deswegen stehen die Lebensmittelfirmen schon Schlange - für die Billigvariante.

Prost Mahlzeit! - wünsch ich Ihnen beim Eintritt in die Wunderwelt von Aldi, Lidl & Co. Ich persönlich bleibe da lieber bei natürlichen, gewachsenen, unverarbeiteten Lebensmitteln.

Ihr Naturkind Holle Bartosch
HBartosch@strunz.com