ist er auch noch, der Andreas Böcherer. Der junge Triathlon-Profi. Der kommende Star mit zwei deutschen Meistertiteln. Der soeben seinen Laufstil auf Vorfußlauf umgestellt hat. Und deswegen schneller ist und keine Einlagen mehr braucht (siehe News 16.06.08).

Dieser junge Hochleistungssportler hat jetzt auf seiner Website sein Hämoglobin veröffentlicht. Den roten Blutfarbstoff. Der Stoff, der den Sauerstoff in seinem Körper transportiert. Der Stoff, der seine Schnelligkeit und Ausdauer entscheidend bestimmt. Der Stoff, der mit Hilfe von EPO oder Blutdoping aus gutem Grund so hoch wie möglich getrieben wird. Der Stoff, der in zwei Sportarten per Beschluss begrenzt wird auf 17,0. Darüber sei das Doping, heißt es.

Dazu muss man wissen, dass wir Normalmenschen 14-18 g/% haben. Laut Laborausdruck. Laut Hausarzt. Manche von uns laufen also angeblich gedopt herum. Um Ihnen nur einen ganz kleinen Einblick in das weite Feld "Funktionärsdummheit" zu geben....

Nun gut: Andreas Böcherer hat also Hämoglobin 14,3. Bei Normalbereich 14-18. Da schmunzle ich.

Kommt mir sehr, sehr bekannt vor. Fakt ist nämlich, dass Ihr rotes Blut verbraucht wird beim Training. Im Wettkampf. Je mehr Sie trainieren, desto mehr sinkt dieser wertvollste aller Stoffe im Blut ab. Desto weniger Sauerstoff transportieren Sie. Desto langsamer werden Sie.

Gab's vor kurzem wunderschönen Erfahrungsbericht von der Tour de France. Von dem einen nicht gedopten Teilnehmer (ist namentlich bekannt). Der regelmäßig nach 1-2 Wochen täglicher Anstrengung tief in die Anämie, in die Blutarmut kam. Ein krankhafter Zustand. Wunderschön schon seinerzeit von Churchill beschrieben mit den treffenden Worten "Sport ist Mord".

Weshalb ich bei 14,3 g/% von diesem Triathlonstar schmunzle? Weil ich Studien kenne. Studien, die ich persönlich natürlich nachvollzogen habe. Studien, die beweisen, dass mit jeder Einheit Hämoglobin mehr der Mensch 58 Sekunden, also 1 Minute schneller ist auf 10 Kilometer. Also 4 Minuten im Marathon. Hätte Herr Böcherer, der Mathematiker, statt 14,3 besser 16,3, wäre er 8 Minuten schneller. Beim abschließenden Marathon. Ohne mehr Anstrengung. Ohne mehr Training.

Und wie das geht - ohne jedes Doping! - habe ich schon 1988 meinen Triathleten hier in Roth erzählt. Die daraufhin das Siegen gelernt haben. Den Vorgang nannte ich damals Bluttuning. Wurde ein Fachbegriff.

Und genau das fasziniert ja inzwischen schon Hunderttausende von Normalmenschen. Von Kopfarbeitern. Von Leistungsträgern. Die Möglichkeit nämlich, den gleichen Erfolg (auf Wunsch auch mehr) zu haben ... ohne sich mehr anzustrengen.

Bluttuning