Hab ich´s doch gewusst: Kaffee ist g`sund! Sie erinnern sich: Coffein gilt als Naturgift. Stand freilich vor einigen Jahren noch auf der Dopingliste für Sportler. Aus gutem Grund. Weiß jeder, der nach einer Woche Abstinenz die erste Tasse frisch gebrühten Kaffee schlürft … da rast der Puls. Da hebt man ab. Fühlt sich für einen kurzen Moment high.


Ich hoffe, Sie haben soeben die Voraussetzung dafür mitgelesen: Abstinenz. Deshalb rate ich grundsätzlich allen Kaffeetrinkern, den Wochen-Rhythmus zu unterbrechen: Sa/ So auf Coffein völlig zu verzichten.


Die erste Tasse am Montag wird Sie überzeugen.


Einig sind wir uns auch, dass vier Tassen täglich dem Menschen verträglich sind. Das will ich gerne glauben, weil auch ich „von Kaffee lebe“. Daher gefällt mir die im folgenden zitierte Studie ganz besonders. Die zeigt nämlich


Kaffee (Coffein) verdoppelt die Konzentration an Ketonkörpern im Blut, gemessen am Butyrat.


Verabreicht freilich wurde eine ziemliche Menge an Coffein: Zwei Dosen, nämlich 2,5mg/kg sowie 5,0mg/kg. Kurz nachrechnen …? Angeblich enthält eine Tasse kräftigen Kaffees 80mg.

Beide Dosen Coffein stimulieren den Coffein-Spiegel im Serum maximal nach einer Stunde und halten über vier Stunden vor. Wieder etwas gelernt. In der Zeit wurde Butyrat als Beispiel für Ketonkörper einmal 88%, das andere Mal 116% erhöht. Also grob: verdoppelt.

Das entspräche, so die Autoren, einer Fastenperiode über Nacht. Eine Angabe, die ich so bezweifle. Nur über Nacht scheint mir zu kurz.

Die Coffein-Wirkung auf die Ketose kann, so die Autoren, verlängert werden, wenn man gleichzeitig MCT-Fette, also Mittelkettige Fette zu sich nimmt. Das war ja ein beliebter Sportlertrick in meiner Ironman-Zeit. MCT + Coffein.


Praktisches Wissen, längst angewandt von den Profis. Hab immer neidisch zugeguckt, wenn beim Ironman Roth am Lauf-Umkehrpunkt Thermosflaschen an besonders kluge Sportler (war ich nicht) gereicht wurden. Die Flaschen hatten die dort vorher deponiert.


Hab mich erkundigt: Massiv Zucker, massiv Coffein, dazu MCT. Was für ein Gebräu …


Wozu das Ganze? Wir lernen soeben. Wir lernen über die Vorteile von Ketonkörpern im menschlichen Körper. Heißt übersetzt: Die Vorteile des Fastens, etwas bequemer des Intervallfastens.

Mir persönlich seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit aus einem ganz einfachen Grund: Für diese ganze Esserei am Morgen oder mittags hab ich einfach keine Zeit… übrig. War mir zu unwichtig. Mich hat es rausgedrängt zum Rennen oder reingedrängt zu Gesprächen mit Ihnen. Sie glauben gar nicht, wie spannend die täglichen Gespräche, die Schilderungen Ihres Lebens und oft Leidens sind. In welchem anderen Beruf erfährt man so viel über die Seele der Mitmenschen …?

Der Arztberuf war schon im Altertum etwas Heiliges. Ein Privileg.