Eine brandneue Studie versucht wieder einmal herauszufinden, ob eine moderate Portion Obst am Tag die Herzgesundheit verbessert. Um das zu ermitteln, hat das Team um Shirin Hooshman 40 freiwillige Teilnehmer im Alter zwischen 30 und 70 Jahren acht Wochen lang eine Portion Obst essen lassen oder, nach einer Pause von acht Wochen, acht Wochen lang Obst reduzieren lassen. Die Teilnehmer galten vorweg als gesund laut Studie, doch darauf kommen wir noch zu sprechen. Die generelle Ernährung sollten die Teilnehmer absichtlich nicht verändern, so dass der manipulative Faktor die Menge an Obst ist, die sich verändert. So, schauen wir uns das Ergebnis an:



In der Tabelle sehen Sie einmal die Durchführung mit Obstrestriktion (RF trial) und die Durchführung mit einer definierten Menge an Obst (2C trial). Da Ben Bikman diese Studie vorgestellt hat, geht es natürlich um Insulin, einen der wichtigsten Blutwerte, den man ein Leben lang im Auge behalten sollte. Schauen wir uns die herangezogenen Blutwerte für die Herzgesundheit an. Da zeigen die Standardwerte zunächst keine großen Veränderungen über diese 8 Wochen in beiden Gruppen: Triglyceride bleiben ziemlich konstant, Glukose ebenfalls. LDL erfährt wenig Veränderungen und Cholesterin ebenfalls.

Doch HDL verbessert sich in der Gruppe, die Obst reduziert im Gegensatz zur Gruppe, die zwei Portionen Obst am Tag zu sich nimmt, denn dort fällt HDL leicht ab. Und die Auflösung kommt in der nächsten Zeile: Nüchterninsulin verbessert sich ziemlich stark in der Gruppe, die Obst (und somit Zucker) reduziert. Hingegen wird der Insulinwert bei der Gruppe, die zwei Portionen Obst am Tag isst, leicht schlechter. Zudem verschlechtert sich in der Obst-Gruppe auch der Wert für C-RP, denn der ist fast 50 Prozent höher. Und das nach nur 8 Wochen mit einer durchaus moderaten Menge an Obst (oder was wir heutzutage als Obst bezeichnen).

Wenn ich mir die Daten kritisch anschaue, dann muss ich feststellen, dass die Teilnehmer allesamt nicht gesund sind. Insulin sollte unter ca. 5,5 Einheiten liegen und C-RP sollte unter 0,3 mg/dL liegen. Zudem sollte HDL größer oder mindestens gleich hoch sein wie die Triglyceride. Das ist hier im Durchschnitt nicht der Fall und auffällig ist der hohe C-RP-Wert, der sich dann in der Zucker – äh Obst-Gruppe auch signifikant erhöht hat.

Was nehmen wir mit?

Obst wirkt sich in dieser Menge nicht positiv auf die Herz- und Gefäßgesundheit aus, da sich hier die Blutwerte in der Gruppe, die Obst über den Zeitraum von acht Wochen täglich konsumiert hat, verschlechtert haben. Also bleibt es wohl dabei, dass Gemüse das bessere Obst ist.

Quelle: Daily Intake of Recommended Servings of Fruit Improves Nutrient Intake but Shows no Major - Effect on Cardiovascular Health or Cognition in Low Fruit Consumers, Shirin Hooshmand et al., 2025, DOI: 10.1016/j.cdnut.2025.107544



Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”


Das Bild zeigt ein Porträt des News-Autors Robert Krug.