Hör ich täglich. Muss ich mir anhören und kann SIE nur bedauern, Sie, der wirklich nicht laufen kann „wegen der Knie“ oder „wegen des Beckenbodens“ oder „wegen der Bandscheiben“ oder „wegen der Hüften“. Alles vernünftige Begründungen.

Solch ein bedauernswertes Menschlein hat einmal kürzlich über seine Wandlung von Saulus zu Paulus geplaudert. Im Forum. Ein außergewöhnliches Dokument von Vernunft. Der Mensch ist mir – zugegeben – tatsächlich über. Der kann ´s besser. Und hat Erfolg.


Und genau das zählt. Der Erfolg. In anderen Worten: wer heilt, hat recht.


In dem Forums-Beitrag geht es also um das „ich kann nicht mehr laufen“. Und dann kommt ER. Der von sich erzählt:


„Mit meinen zwei Bandscheibenvorfällen kann ich halt nicht mehr laufen. Geht nicht. Jedes Mal hatte ich danach Schmerzen …


Kein rückenfreundlicher Sport hatte mir früher Spaß gemacht, alles langweilig. Früher spielte ich Fußball, lief zwei Halbmarathons und war aktiv. Aber geht halt nicht mehr …


Warum eigentlich? Der Körper ist ein wahres Wunder, vielleicht muss ich nur langsam steigern und mir Zeit geben?“


Auf die Idee muss man kommen. Einmal auf den Glaubenssatz „der Körper ist ein wahres Wunder“. Wichtige Voraussetzung. Und dann die Sache mit der Zeit … natürlich schwierig. Leider bin auch ich so ein Ehrgeizling, dem alles nicht schnell genug gehen kann … oft hinderlich. Aber zurück:


„Also wieder probiert. 200 m gelaufen, Zwicken im Rücken gespürt, gestoppt und restliche 1,8 km im Spaziergang. 3 Tage später: Wieder gelaufen, Zwicken kam nach 250 m - also 1,75 km spaziert. Das ganze 3-mal in der Woche.“


Also nicht täglich. Wie Sie und ich das ohne Sinn und Verstand betrieben hätten. Sondern drei Mal die Woche …


„Nach ein paar Wochen konnte ich dann 500 m ohne Schmerzen laufen. 4 Wochen später 1 km, immer schön meinem Körper Zeit geben zum Adaptieren - ich bin ja keine 18 mehr.


Nun, nach 2 Jahren, bin ich glücklich wie nie zuvor. Laufe 9 km am Stück, gemütlich, aber ich genieße jeden Meter … Ich habe Gewicht verloren, Muskeln aufgebaut, gute Laune ist da - immer auf den Körper hören, ich mach das für nur mich („diese Zeit gönne ich mir“) ...“


Genial. Richtig. Auf den Körper hören. Ihn sich adaptieren lassen. Ihm die Zeit geben (Chronos). Und dahinter immer der Glaubenssatz: „Der Körper ist ein wahres Wunder“. Wenn Sie mal in einem Physiologiebuch, in einem Biochemiebuch schmökern würden – meine Lieblingsbeschäftigung – dann werden Ihnen diese Wunder Ihres Körpers ja eindrücklich eingebläut. Dann entwickelt sich in Ihnen ein Gefühl des Staunens, des Respekts, der Achtung.


Die den meisten Menschen heute verloren gegangen ist. Die setzen sich hin und essen Spaghetti mit Tomatensoße. Und dann beschweren sie sich.


In meinen Worten: Erst den Körper vergiften und dann sich darüber beschweren, dass nichts mehr funktioniert.


Wie ganz anders der kluge Mensch oben mit seinen Bandscheibenvorfällen. In aller Regel übrigens ein muskuläres Problem. Überspannung. Falsche Spannung. Falls Sie sich an die News vom 29.06.2021 und 30.06.2021 erinnern …