ist der rote Blutfarbstoff. Transportiert den Sauerstoff. Beim Sportler in die Wade, beim Kopfarbeiter in das Gehirn. Beide, der Kopfarbeiter wie der Sportler, hätten also gerne soviel wie möglich von diesem Zauberstoff.

Ja - wie viel ist denn möglich?

Normalerweise haben Frauen 12-16 g/%, Männer 14-18 g/% Hämoglobin im Blut. Sagt man. Tatsächlich findet der Arzt selten mehr als den Mittelwert, also als 14 g/% bei der Frau, als 16 g/% beim Mann. Kommt einfach nicht vor.

Außer beim Leistungssportler. Die haben seltsamerweise immer höhere Werte. Drum hat man misstrauisch und energisch einmal gesagt: "Schluss jetzt!" und den oberen Wert begrenzt, nämlich mit

16 bei weiblichen Sportlern
17 bei männlichen Sportlern

wobei Sportler hier Radfahrer und Skilangläufer heißt. Komischerweise nicht Tennisspieler, Fußballspieler, Läufer und andere. Die kennen komischerweise keinen Höchstwert.

Und so kommt es, dass das ZDF anlässlich der Weltmeisterschaft berichtet, dass die Leichtathleten (500 genommene Blutproben) einen durchschnittlichen Hämoglobinwert von

19,32 g/%

aufweisen. Also herrlich viel mehr Sauerstoff in ihre Waden transportierten. Beim Marathon, beim 400 Meter-Lauf. Beim Hochsprung. Beim Zehnkampf. Ja ... drum!

Wir haben mal nachgemessen: wenn Sie das Hämoglobin um eine Einheit, also von 14 auf 15 anheben, laufen Sie auf 10 Kilometer 1 Minute schneller. Im Marathon sind das 4 Minuten. Wenn Sie also statt der gewohnten 14 g/% die offenbar üblichen 19 g/% hätten, wären Sie auf 10 Kilometer 5 Minuten schneller (!), im Marathon 20 Minuten.

Einfach so. Weshalb gucken Sie eigentlich noch Leichtathletik-Meisterschaften?