Kritikern legt man gerne einen Maulkorb an. Meist ein rüder abstoßender Vorgang. In Deutschland. Nicht so in Frankreich. Genießen Sie doch einmal mit mir zusammen:

Dort werden jährlich 80.000 Tonnen (1 Tonne sind 1000 Kg) Gifte verspritzt. Gifte gegen Insekten und gegen Pilze. 20.000 Tonnen davon gehen auf die Weinberge nieder. Französische Weine sind die begehrtesten der Welt.

Jedenfalls konnten im März 2008 selbst bei Spitzenweinen hohe Konzentrationen dieser Gifte, oft auch krebserregend, ausgemacht werden. Im November 2008 fanden sich Rückstände bei 40% der in Frankreich gekauften Trauben.

Darüber sollte jetzt im Fernsehen (TF1) berichtet werden. Das möchte der Lobbyverband der Weinbauer – natürlich – verhindern. Und das tut er mit höchster Eleganz. Lässt sogar mich staunen.

Der Lobbyverband bestreitet nämlich gar nicht die alarmierenden Untersuchungsergebnisse. Doch, so sagt er, festzustellen dass die „Giftbelastung für den Menschen gefährlich ist“, sei „schockierend“, weil sich die Kritiker damit „einer Selbstverständlichkeit bedienen, um Aufregung auszulösen“.

Ist das nicht wundervoll formuliert? Freilich ist das Giftzeug schädlich. Krebsauslösend. Aber das ist doch selbstverständlich. Und wer darüber berichtet, löst – schockierend – nur Aufregung aus.

Übrigens dann doch nicht ganz dumm. Das nehm ich nämlich Ökotest übel. Die bieten keine Lösung. Und eine Lösung gibt es !!!