Eine vergnügliche Mail am Sonntag. Verfasst von einer sehr cleveren Ärztin. Die mir doch tatsächlich schreibt:

„Mir wie vielen anderen ist so sehr daran gelegen, dass Sie weit, weit, weit über hundert Jahre alt werden… und an der fehlenden rohen Leber soll es nicht liegen!!!!!!!“ 

Folgt ein Leber-Rezept. Roh. Sie wissen, dass es mich davor schüttelt. Auch ich lebe nicht ideal. Auch ich mache Kompromisse. Im Gegensatz zu meiner kleinen Frau. Die mich prompt – gerade wieder -  im Berg-Training überholt. Aber wie. Drum hab ich mir das Rezept für rohe Leber (schon wieder eins) sehr wohl zu Herzen genommen:

  • „Die rohe Leber in ganz dünne Scheiben (wie Carpaccio, so dünn wie es geht) und dann in ganz kleine Stücke schneiden.
  • 1 Esslöffel Ketjap manis mit einem Schuss Reisessig, Reiswein und Limettensaft mischen.
  • Die Leber damit vermengen.
  • Frischen Pfeffer darüber mahlen.
  • Mit einem Löffel sofort verspeisen (mit reichlich Soße, wie ein Süppchen)
  • Ist so lecker, dass der ureigene Geschmack und Konsistenz de rohen Leber verschwindet!!!!!! 

Jawohl, Frau Doktor! Hab ich gedacht. Und mich recht praktisch bedankt…

Was ist das nur mit unserem Geschmack. Weshalb nur schaffen wir so viele Dinge nicht, können sie nicht essen, obwohl die Vernunft uns dazu rät? Zeigt mir wieder einmal, wer unsere Leben beherrscht. Die Vernunft? Die Ratio? Pustekuchen. Beherrscht werden Sie und ich von Gefühlen, von Emotionen, von Glaubenssätzen.

Hat Frau Dr. Merkel vielleicht, vielleicht, vielleicht inzwischen gemerkt. Die glaubte anfangs, ein rational, ein vernünftig zu bewältigendes Problem vor sich zu haben. Dabei hat sie unsere Gefühle verletzt. Unsere Seelen beleidigt.

Mir meine Heimat genommen. Unverzeihlich.