Heute mal eine möglichst plastische, verständliche Erklärung für den biochemischen Begriff „essentiell“. Ich betone „biochemisch“. Wir reden hier von Naturwissenschaft, nicht von Medizin. Ein himmelweiter Unterschied.


Mediziner, Ihre Ärzte kümmern sich beispielsweise selten um Kupfer. Oder hat Ihnen der Hausarzt bereits einmal Kupfer rezeptiert? Oder doch eher Beta-Blocker und Statine? Kupfer ist essentiell. Essentiell in der Atmungskette. Also unbedingt lebensnotwendig, wenn Sie Energie produzieren wollen, wenn Sie leben möchten.


Essentiell. Ein biochemischer, ein wissenschaftlicher Begriff. Hat höchstens ein kleines Randplätzchen im Denken der meisten meiner Kollegen.

Aber lassen wir das: Bleiben wir positiv. Sprechen wir heute einmal über die 10 Eier, die meine kluge Frau des Morgens verzehrt. Schon einmal nachgedacht, dass zwischen dem Wörtchen „klug“ und „Eiern“ ein Zusammenhang bestehen könnte?

Na, dann wollen wir mal:

Erstaunlich, dass so viel gestritten wird über Zucker und Fett. Dabei bestehen unsere Zellen überhaupt nicht aus Kohlenhydraten und auch nur teilweise aus Fetten. Proteine sind es, die unser Leben erst möglich machen. Eiweiß! Eine unzureichende Versorgung mit Eiweiß führt unweigerlich zu Dysfunktionen im Körper. Zu Krankheiten. Eine existenziell wichtige Nachricht für Menschen, die sich vegetarisch ernähren oder sogar vegan.

Warum ist Eiweiß so wichtig? Weil Ihre Gesundheit direkt davon abhängt. Aus Proteinen aufgebaut sind


  • die Botenstoffe des Immunsystems,
  • das in den roten Blutkörperchen enthaltene Sauerstoff-Taxi Hämoglobin,
  • die Strukturproteine (Kollagene) der Haut, des Bindegewebes und der Knochen, außerdem Haare und Nägel,
  • die Bestandteile der Muskelzellen (Myosin und Aktin),
  • die Enzyme, die im Körper Stoffe zerkleinern, neu bauen, transportieren,
  • Hormone, die über unsere Leistungsfähigkeit (z.B. Testosteron) und gute Laune entscheiden (Serotonin).

Zehntausende von Proteinen sind in unserem Körper aktiv. Aufgebaut sind sie alle aus nur 21 verschiedenen Aminosäuren. Nur 21! Wo kommen die nun her?


Selbst bauen kann sie unser Körper nicht, zumindest nicht die essentiellen Aminosäuren. Diese Aminosäuren müssen wir also essen – sonst werden wir anfällig für Infekte, wir werden krank, sogar depressiv. Unserem Körper ist es völlig egal, ob er seine Aminosäuren aus veganem Essen, aus Hühnereiern oder Proteinshakes bekommt. Er will sie bloß haben. Alle. Jeden Tag. Immer.


Wer Hühnereier mag, der hat es leicht. Eier enthalten alle essenziellen Aminosäuren. Außerdem Arginin, Histidin und Tyrosin. Plus wichtige Fettsäuren. Plus die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor und Selen. Plus die Vitamine A, D, E, K, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, B6, Biotin, Folsäure und B12. Was will man mehr?


EIER! Verstanden? Könnte man so formulieren:


„Ten eggs a day,
keep the doctor away“.