Ruft uns Professor Jürgen Bauer von der Uni Heidelberg zu. Auf dem Internisten-Kongress in Mannheim (April 2018). Und meint dabei:

Die Senioren.


Deren Hauptproblem sei, so Professor Bauer, der fortschreitende Muskelabbau, der den gesamten Körper und den gesamten Stoffwechseln in Mitleidenschaft ziehen würde. Entscheiden sei, den Abbau zu bremsen. Der kritische Spieler in diesem Alter ist der Muskel, sagt Professor Bauer.

Daher seien Energie und Proteine wichtiger als Salat, Ballaststoffe und Gemüse. Nötig sei, die Proteinzufuhr im Alter um ein Viertel zu erhöhen (Kommentar: Wenn ´s reicht. Wir messen und finden Schlimmeres.). Und dann kommt prompt ein Appell an uns Senioren:

Proteine, Proteine, Proteine!


Ganz praktisch sollte jede Mahlzeit mindestens eine Proteinkomponente enthalten. Bei drei Mahlzeiten am Tag.

Hochwertiges Eiweiß würden vor allem Milchprodukte, besonders Molke liefern. Bei Fisch könne man nie etwas falsch machen, und auch Fleisch sei ein wichtiger Bestandteil der Bauer´schen Ernährungsphilosophie.

Freilich: Wer Gebrechlichkeit vorbeugen oder aktiv bekämpfen will, kommt an viel Bewegung  nicht vorbei. Sport ist „die zweite große Säule“.

Jetzt kommt´s: Abweichend von landläufigen Vorstellungen sei, so der Heidelberger Altersmediziner, Spazierengehen kein Sport. Ausdrücklich.

Es braucht schon anspruchsvollere Aktivitäten, sprich: Laufen, Tanzen, Radfahren.

Mit Laufen ist wohl Joggen gemeint. Wären wir beim Thema. Radfahren ist wohl die sicherste Methode. Wissen Sie weshalb? Der Hügel kommt unausweichlich. Heißt: Ob Sie wollen oder nicht, Radfahren strengt im Sinne eines Intervalltrainings an. Strengt sehr an, wie ich mich (wie gestern) erinnere.

Bringt uns zur News vom 28.04.2018. Thema Wettkampftempo. Genau das wird hier angesprochen. Mal über das Wort, über diese Anforderung nachgedacht?

    Wettkampf im Ausdauerbereich kann nur grüner Bereich heißen. Im aeroben Bereich. Denn nur dann halten Sie mehrere Stunden durch (Marathon). Freilich: Wir versuchen immer, uns an die obere Grenze des gesunden Bereiches heranzutasten. Das heißt Wettkampftempo.

    Wenn man das zwei, drei Mal pro Woche absolviert, dürfte man gewonnen haben. Als Senior. Junioren schaffen das täglich.

Glückliche Worte auf diesem Kongress übrigens vom Präsident der deutschen Gesellschaft für innere Medizin, Professor C. Sieber, der das Thema Sport in der Medizinausbildung für komplett unterpräsentiert hält. Er meint doch tatsächlich, heute, 2018:

    „Wir müssen unsere jungen Ärzte in diese Richtung (also Sport) ausbilden. Das Interesse bei ihnen für eine weniger organzentrierte Medizin und einen eher ganzheitlichen Ansatz wächst glücklicherweise immer stärker.“

Verstehen Sie „organzentiert“? Heißt Schulmedizin. In Reinform. Die Galle auf Zimmer 18. Das Herz auf der Intensivstation.

Wir haben über den Begriff „essentielle Substanzen“ den Zugang zum ganzen Menschen gefunden. Heißt bei uns Molekularmedizin.

Quelle: FAZ.net vom 13.04.2018