Können Sie sich noch erinnern? Mit 18, mit 20 Jahren? Da sind wir doch über das Wochenende mal schnell nach Rom gedüst. Und Sonntag Abend wieder zurück. Am Stück.

Und heute mit 40? Mit 50? Gucken wir uns das allenfalls noch vor dem Fernseher an. Sind wir ein bisschen träger, ein bisschen müder geworden. Ein völlig normaler Vorgang.

Glauben Sie.

Da gibt's ein sensationelles, wie ich finde gemeines Rattenexperiment. An Ratten, die sich zunächst genau so verhalten wie der Mensch. Die (präzise gemessen) sich als jugendliche Tiere täglich 164 Meter spontan bewegen. Und im Alter nur noch 60 Meter. Also träge und müde werden. Wie wir glauben, ein völlig normaler Vorgang.

Bis man die Ratten einfach einmal knapp ernährt hat. Hochwertig (das ist wichtig) aber eben mit weniger Kalorien. Einfach den überflüssigen Essensmüll mal weggelassen hat. Und jetzt kommt's:

Diese sparsamer, aber hochwertig ernährten Ratten haben sich in der Jugend nicht 164 Meter, sondern 4.000 Meter täglich (im Laufrad) bewegt, und im Alter auch nicht weniger, sondern genau so 4.000 Meter täglich.

Fazit: Kalorische Restriktion, also klug ausgedachtes viel weniger Essen (was dennoch satt macht) verzaubert den Körper. Macht ihn extrem aktiv.

Gucken Sie jetzt noch einmal ganz bewusst einem 4-jährigen Kind beim Spielen zu. Oder beim Spazierengehen mit den Eltern: Das Kind kann einfach nur rennen, hüpfen, springen. Unaufhörlich. Die Eltern dagegen ...

Wenn kalorische Restriktion eine Pille wäre ... die Menschen würden ein Vermögen dafür ausgeben.

Lit: Kim et.at. 1996, Aging Clin. Exp. Res. 8:123.