Meine rhetorische Frage am 24.10.2013 (News zu Omega 3) lautete: "Wer macht eigentlich solche Studien?" Gemeint war: Solche Schrottstudien. Bei denen das negative Ergebnis von vorne herein feststand. Weil man einfach die untersuchte Substanz zu niedrig dosierte.

Ein billiger Trick.

Schreibt mir einer von Ihnen und klärt mich auf: Man könne ja nachlesen, wer eigentlich solche Studien macht. Steht doch drunter. Da steht (übersetzt):

"Diese Studie wurde unterstützt durch... Pfizer..."

Also eine Pharmafirma. Welche ihr Geld in erster Linie verdient mit

Statinen.

Also einem Cholesterinsenker. Gegen Herzinfarkt, Schlaganfall usw. Und die jetzt mit dieser Schrottstudie das gegen Infarkt wesentlich wirksamere Omega 3 ins Abseits stellen möchte.

Verständlich. Das Statin von Pfizer, Lipitor, ist das am meisten verkaufte Arzneimittel der Welt und brachte dem Konzern fast 13 Milliarden Dollar in die Kasse. Pro Jahr. Jetzt leider Patentschutz abgelaufen...

Ach ja. Zum Thema Schrottstudien. Lachen Sie doch einmal kräftig mit (zitiert aus The Economist 19.10.2013, S. 11):

  • Venture-Kapitalgeber auf dem Gebiet der Biotechnologie gehen von vorne herein davon aus, dass die Hälfte der publizierten Studien nicht verifiziert werden können. Und das ist noch eine optimistische Annahme.
  • 2012 haben die Wissenschaftler einer Biotech Firma, Amgen, nur 6 von 53 "Landmark" Studien in der Krebsforschung reproduzieren können. Über die restlichen 47 schweigen wir lieber...
  • Eine Forschergruppe der Firma Bayer hat trotz allen Bemühens nur ein knappes Viertel von 47 ähnlich wichtiger Studien bestätigen können.
  • "Ein führender Computerfachmann" scheut sich nicht, zuzugeben, dass Dreiviertel der Studien in seinem Fachgebiet schlicht Schrott seien.
  • Oder noch hübscher: 2000 bis 2010 haben etwa 80 000 Patienten an klinischen Studien teilgenommen, die später zurückgenommen werden mussten. Weil sie falsch waren.

Meine rhetorische Frage war also gar nicht so rhetorisch: Wer macht also solche Schrottstudien? Naja, zum Beispiel Pfizer. Sie können eine beliebige andere "Drugcompany" einsetzen.

Ich sehe das als Notwehr: Hätten Vitamine und Co eine auch nur annähernd starke Lobby, würden die Menschen, also die deutsche Bevölkerung, erfahren, dass Vitamine fast immer stärker wirken als chemische Pillen, dass Vitamine sogar heilen, dann würde ein wichtiger Wirtschaftszweig einfach zusammenbrechen. Und da sei... Pfizer vor.