Es dämmert in Deutschland. Nach 50 fetten, zunehmend fetten, allzu fetten Jahren, dämmert es sogar Ernährungsexperten: Sowie bisher geht's nicht weiter.

Eine erstaunliche Einsicht.

Und so lesen wir in ganz normalen Zeitschriften von ganz normalen Journalisten heute (!) durchaus bemerkenswerte Sätze. Für Deutschland neue Sätze. Für deutsche Ärzte, für deutsche Diabetes-Spezialisten noch undenkbare Sätze. Nämlich:

„Glukose ist eine fantastisch rasch verwendbare Energie. Sobald sie im Blut vorhanden ist, verbrennt der Körper nur noch diesen Sprit. Die Treibstoffbeschaffung aus den Fettdepots ist erheblich umständlicher und wird möglichst vermieden. Jeder Griff zum Snack, jeder Zwischenimbiss füllt das Blut sofort frisch wieder mit Zuckermolekülen auf. Die Fettzellen werden nicht angegriffen und bleiben deswegen prall gefüllt.
Die aktuellsten Forschungsergebnisse legen deshalb nahe: Das Wichtigste ist ein intelligenter Umgang mit den Kohlenhydraten. Kalorien selbst spielen dabei keine entscheidende Rolle."

Solche Sätze waren in normalen Laienzeitschriften, aber auch Ärztezeitschriften noch vor wenigen Jahren undenkbar. Da wurde feinsinnig geplaudert über: Schränken Sie die Kalorien ein: Essen Sie weniger Fett: Sie müssen sich mehr bewegen.

Der Erfolg dieser Plaudereien, die ja auch in jeder deutschen Arztpraxis stattfanden, war: Deutschland wurde immer dicker. Jetzt endlich beginnt man, Physiologie zu verstehen. Erstmals. Zu verstehen, dass der Körper seine Fettverbrennung an- und abschalten kann.

An- und abschalten.

Und der Abschalter heißt Kohlenhydrate. Mehr muss man nicht wissen.

PS: In unserer Praxis wird dieser Vorgang direkt gemessen. Ziemlich einmalig in Deutschland. Faszinierend!