ist eine der häufigsten Entschuldigungen für das „ich kann leider nicht joggen“. Oft verschämt vorgebracht. Dabei muss sich kein Mensch einer Kniegelenksarthrose schämen: Ich selbst habe eine ganz massive. Angeblich. Wenn ich Ärzten glaube.

Hindert mich nicht daran, in Biel nach 100 km auf dem Treppchen zu landen. In meiner AK. Da stimmt doch was nicht!

Weshalb ich bei so etwas Schmerzhaftem wie Kniearthrose so leicht daherrede? Weil endlich, endlich einmal ein Professor auf eine wirklich gute Idee gekommen ist:

Professor Langeet hat jetzt ein systematische Auswertung sämtlicher Studien vorgenommen, in denen Patienten mit Kniearthrose ein Krafttraining absolviert hatten. Das waren 18 Studien mit insgesamt 2.832 Patienten.

Das Ergebnis ist eindeutig: Kraft nimmt Schmerz. Das war's auch schon.

Diese Studie hat auch Professor Dr. Ernst, Uni Exeter gelesen und so kommentiert wie ich das gerne täte, aber mich nicht traue:

Warum machen wir also von dieser Behandlungsweise nicht mehr Gebrauch? Eine Antwort ist sicherlich, dass der Patient nicht immer mitmacht. Ich glaube jedoch, dass dies nur eine Ausrede ist. Wenn das so ist, sollten wir ergründen wie man den Patienten motiviert. Werden dafür große Forschungsmittel investiert – leider nein.

Die wahre Antwort liegt wo anders. Sollte vielleicht die Dominanz der Pharmaindustrie, die mit dieser Indikation (also Kniearthrose) sehr gutes Geld verdient, eine Rolle spielen?

Die Pharmaindustrie, will Professor Ernst sagen, verdient fantastisch an Schmerzmitteln und Rheumamitteln. Am Krafttraining würde sie nichts verdienen. Das ist praktisch kostenlos. Hat dummerweise auch keine Nebenwirkungen. Für die man dann wieder andere Tabletten bräuchte. Tolles System.

Diesem Thema kann ich mich nur mit Sarkasmus nähern.