Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Alzheimer: Das Gehirn verhungert!
Ich knüpfe noch einmal an den spannenden Vortrag von Georgia Ede aus der letzten News an. Wir haben gesehen, dass schwere psychologische Erkrankungen durch eine strikte Änderung der Ernährung erfolgreich und sicher behandelbar sind. Doch wie sieht es bei den bekannten degenerativen Erkrankungen des Gehirns aus? Wie genau wirkt sich das auf Alzheimer aus?
Hier haben Prof. Ben Bikman und Georgia Ede zusammen sehr verständlich ein Grundproblem des Gehirns dargestellt. Schauen wir uns das Bild gemeinsam an:
Wir wissen, dass ein zu hoher Blutzuckerwert im Gehirn ebenfalls messbar ist, d. h. der Blutzucker steigt auch im Gehirn. Warum ist das nennenswert: Nun, unser Gehirn wird durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt, doch Glukose alias Blutzucker kommt natürlich durch diese Barriere. Wie sieht das bei Insulin aus? Nun, wenn Insulin im Körper steigt, da der Körper zunehmend schlechter auf Insulin reagiert, reguliert die Blut-Hirn-Schranke ebenfalls Insulinrezeptoren runter, so dass im Gehirn immer weniger Insulin ankommt. Doch die Zellen im Gehirn benötigen zur Aufnahme von Blutzucker Insulin. Daher kommt es zu folgendem Zustand:
Das Gehirn hat zwar sehr hohe Blutzuckerwerte, aber sehr wenig Insulin. Im Gegensatz zum restlichen Körper, der zum hohen Blutzucker auch sehr hohe Insulinwerte aufweist. Und das ist ein Zustand, der lange vor der Diagnose von Diabetes Typ-2 vorliegt, denn beim sogenannten Prä-Diabetes ist der Nüchternblutzucker normal niedrig, Insulin ist jedoch pathologisch erhöht. Wie gefährlich das für unser Gehirn ist, stellt man nun so langsam fest. Denn dieser Zustand ist doppelt gefährlich:
- Unsere Gehirnzellen verhungern buchstäblich, da sie mangels Insulin den Blutzucker nicht in die Zellen aufnehmen. Zudem wissen wir, dass die Mitochondrien eine Mindestversorgung von Insulin benötigen, da sie sonst absterben.
- Hohe Blutzuckerwerte führen zu einem hohen Maillard-Effekt, sprich zu höherem oxidativen Stress, der dann zusätzlich die Balance der Neurotransmitter durcheinander bringt.
Das ist ein weiterer Grundpfeiler zum Verständnis, warum man mit Ernährung bei diesen neurologischen Problemen einen solch großen Erfolg feststellen kann, wie es mit keinem Medikament möglich ist. Und zudem erklärt es leider auch, warum die Anzahl an Neuerkrankung an Alzheimer in den letzten Jahren um satte 61 Prozent gestiegen ist. Solange wir nicht das Grundproblem angreifen, welches mal wieder Insulinresistenz lautet, werden diese Zahlen nicht besser werden. Leider empfiehlt die DGE nach wie vor eine Ernährung mit 60 Prozent Kohlenhydraten und nochmal leider haben diese Empfehlungen einen sehr hohen Einfluss auf die Gesellschaft.
Quellen:
The Ketogenic Diet for Refractory Mental Illness: A Retrospective Analysis of 31 Inpatients, Georgia Ede et al., 2022, DOI: 10.3389/fpsyt.2022.951376
Change Your Diet, Change Your Mind, Dr Georgia Ede, 1. Auflage 2024
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”