… dann leidet sie. Dann leiden Sie. Dann wird Ihr Leben grau, nasskalt, unerfreulich. Können Sie posttraumatische Empfindungsstörung, können Sie Depression nennen. Jedenfalls wissen Sie, wovon wir hier sprechen.

Sie sind hier auf der Webseite eines Arztes. Ein Arzt möchte nicht nur, sondern er ist verpflichtet zu helfen. Also dann mal los:


Eine Vergewaltigung stelle ich mir als eine der schlimmsten Kränkungen Ihrer Seele vor. Ob man diese Kränkung jemals wieder loswird …? Was also soll man tun? Wie könnte man helfen?


Eine Möglichkeit wäre, den inneren Dialog, den ständigen Gedankenstrom eben nicht auf die Kränkung, eben nicht auf das Trauma zu richten, sondern in eine andere Richtung zu lenken. Wirklich? Das soll funktionieren? Dazu ein paar kluge, erklärende Sätze. Zitat:


„Ihr Gehirn ist ein Speicher, ein Archiv, ist kein „Umschreibe-System“. Es hat keine Löschfunktion, also bekommen Sie auch keine Gelegenheit dazu, Ihre Vergangenheit umzuschreiben.


Das sollten Sie verstehen und festhalten.


Stattdessen sollte man seinem Gehirn beibringen, nicht in die alte, traumatische, sondern in eine neue, glückliche Richtung zu gehen. Also „hierhin“, statt „dorthin“.


Das ist ungefähr so, als wäre man umgezogen und würde immer noch zu der alten Adresse fahren, bis man endlich einmal lernt, den automatischen Piloten rechtzeitig abzuschalten. Und das funktioniert beweisbar.


Der Trick besteht darin, an einen Punkt vor Eintreten des Problems, des Trauma zurückzugehen und die neuronalen Synapsen in eine andere Richtung zu aktivieren, die einen das Problem „vergessen“ lassen. Das bedeutet nicht, wie oft angenommen wird, dass man Probleme zudeckt, die dann irgendwo anders wieder auftreten werden. Man deckt die Probleme nicht zu, man geht einfach um sie herum, in eine nützlichere Richtung.“


Und jetzt kommt´s:


„Da Sie Ihre Aufmerksamkeit sowieso immer in eine bestimmte Richtung lenken müssen (das nennt man leben), lenkt man es einfach in eine bessere Richtung. In die Richtung Lebensfreude, Glück.“


Hilfreich im gleichen Zitat die Bemerkung:


„Gute Therapeuten scherzen möglichst oft mit Klienten über deren Probleme, um sie von ihrer Ernsthaftigkeit zu heilen. Nicht immer leicht. Manchmal unmöglich. Dennoch: Ernsthaftigkeit ist der Vorgang, durch den der Verstand ein Modell (einen Glaubenssatz) festschreibt. So bald man ernst wird, steckt man fest. Humor ist der schnellste Weg, diesen Prozess umzukehren. So bald man über etwas lachen kann, kann man es verändern …“


Jetzt wissen Sie, weshalb ich täglich Comics lese. Einer ganz speziellen Sorte. Nämlich solche, die sich sehr ernsthaft und philosophisch mit Problemen der Lebensführung beschäftigen. Und ich muss lachen. Im Lachen liegt die Lösung.

Quelle:

Natürlich Richard Bandler, diesmal in „Bitte verändern Sie sich… Jetzt!“, Seite 11
Die wirksame Technik heißt NLP. Der Überbegriff dazu „Therapie in Trance“ nach Milton Erickson.
Ein praktisches Beispiel dieser Technik finden Sie in News vom 05.03.2008