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Die Hoffnung liegt in der Ernährung
Dr. Georgia Ede ist eine amerikanische Psychiaterin, die sich auf den Stoffwechsel im Menschen spezialisiert und ihre Erfahrungen in einem Vortrag präsentiert hat.
Wussten Sie, dass die Medikamente zur Behandlung psychologischer Erkrankungen der letzten 40 Jahre kaum über dem Level eines Placebos liegen? Mittel gegen Depressionen helfen in ca. 50 Prozent der Fälle, ein Placebo in 40 Prozent. Mittel gegen Psychosen helfen in ca. 23 Prozent der Fälle, ein Placebo in 14 Prozent. Leider haben diese Medikamente heftige Nebenwirkungen, die nicht selten mit hohem Übergewicht und Diabetes Typ-2 enden, da der Stoffwechsel extrem negativ beeinflusst wird. Und das ist der Stand der Dinge seit vielen Jahrzehnten, wie Georgia Ede in einem Vortrag darlegt. Doch jetzt gibt es neue Hoffnung, denn man versteht inzwischen den Zusammenhang zwischen Entzündungen im Körper und psychologischen Erkrankungen.
Ein Hinweis ist die inzwischen sehr umstrittene Omega-6-Fettsäure Linolsäure (LA). Die Einlagerung von Linolsäure in unsere Fettzellen liegt normalerweise bei ca. 2 Prozent. Leider haben wir in Europa mit 11 Prozent ein um den Faktor 5 höheren Wert erreicht. Doch die USA sind da schon weiter: Mit 21 Prozent haben Amerikaner im Durchschnitt fast 10-mal so viel LA eingelagert wie es normal wäre. Was ist daran nun so schlimm? Nun, LA oxidiert extrem schnell, was u. a. zu oxLDL führt und so zu vielen kritischen Erkrankungen im menschlichen Körper. Doch dem nicht genug, durch den oxidativen Stress kommen auch Neurotransmitter aus dem Gleichgewicht:
Georgia fragt nun rhetorisch ins Publikum, warum sehr selten jemand an der Uni fragt: „Wieso sind diese Neurotransmitter überhaupt aus der Balance gekommen?“ Man lernt lediglich die Medikamente nebst Nebenwirkungen in- und auswendig, die das verbessern sollen.
Doch man weiß nun, dass dieser Ablauf mit oxidativem Stress zu tun hat, der auch durch Gifte und Schwermetalle ausgelöst werden kann, aber eben auch ganz massiv durch eine falsche Ernährung. Durch diesen oxidativen Stress wird der untere Pfad sehr stark ausgeführt und Glutamat kann dadurch 100-fach höher vorliegen, gleichzeitig geht der GABA-Spiegel runter. Und wie immer sollte man an dieser Stelle fragen: „Wie kann ich das abstellen?“
Durch diese Frage kommen wir dann auch auf den Weg zur Lösung. Georgie Ede stellt einige sehr wichtige Punkte vor, die man mit der Ernährung erreichen sollte:
- Man sollte das Gehirn mit allen Nährstoffen versorgen
- Man sollte dem Gehirn mit der Ernährung nicht schaden
- Die Ernährung sollte das Gehirn sicher mit Energie versorgen
Eine Antwort fand das Team um Georgia Ede in der ketogenen Ernährung, da man aus den 1950er Jahren wusste, dass eine ketogene Ernährung bei Epilepsie hilft. In Frankreich wurde daraufhin eine Studie mit 28 Teilnehmern durchgeführt, die z. T. als austherapiert galten und die nun mindestens 28 Tage die Ernährung umgestellt haben. Wie von Georgia Ede vermutet, haben 43 Prozent der 28 Patienten eine komplette Remission ihrer Symptome erfahren. Alle Patienten haben am Ende der Studie von der Umstellung profitiert. Und Hand in Hand verbesserten sich auch die Stoffwechsel-Blutwerte wie Triglyceride, HDL, Gamma-GT und HbA1c. Endlich hat man ein Mittel gefunden, um den Menschen zu helfen, da man einen Auslöser ganzheitlich angegangen ist: Die Ernährung!
Quelle: The Ketogenic Diet for Refractory Mental Illness: A Retrospective Analysis of 31 Inpatients, Georgia Ede et al., 2022, DOI: 10.3389/fpsyt.2022.951376
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”